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(c) Pester Lloyd / 35 - 2009  GESELLSCHAFT 28.08.09
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Hinterm Mond, gleich rechts

Abgeordnete der Konservativen gegen Gay Pride Demo in Budapest

Mehrere Abgeordnete des nationalkonservativen Fidesz, Ungarns größter Oppositionspartei, haben öffentlich ein Verbot der Gay Pride Parade am 5. September gefordert. Die Abgeordnete Ilona Ékes hält die Angelegenheit für eine "provokative Veranstaltung" und will die Homosexuellen eher von Fachleuten untersuchen lassen, ein anderer sieht die "Entwicklung von Minderjährigen gefährdet."

Die Parlamentsabgeordnete Ilona Ékes hält die Angelegenheit für eine "provokative Veranstaltung" und will die Homosexuellen eher von Fachleuten untersuchen lassen. Statt der Demo sollte man lieber in einen "fachlichen und gesellschaftlichen Dialog" eintreten, meint sie. Ein anderer Fidesz-Parlamentarier, Gábor Tóth, schrieb in einem offenen Brief an die Budapester Polizeiführung, dass diese Demonstration seiner Ansicht nach die "Entwicklung von Minderjährigen gefährden" könne.
 

Homophobe Moralapostel: Herr Tóth und Frau Ékes, päptlicher als der Papst (r.)

Fidesz wird im nächsten Jahr mit höchster Wahrscheinlichkeit die Macht in Ungarn übernehmen und die absolute Mehrheit, eventuell sogar die Zweidrittelmehrheit der Parlamentssitze erringen. Die hinterwäldlerischen Kommentare der beiden Abgeordneten spiegeln sehr wohl die Ansichten der verklemmten Mehrheit der Ungarn wider. Die öffentliche Äußerung solcher Ansichten aus dem gefühlten späten 19. Jahrhundert - als Politiker in der Öffentlichkeit - spielt jedoch direkt den rechtsextremen Gruppen in die Hände, die bereits vor Monaten gewalttätigen Widerstand gegen die Schwulen- und Lesbenparade angekündigt haben.

Der Umzug, organisiert von der "Mission Regenbogen", ist Höhepunkt eines einwöchigen Festivals, dass bereits zum 14. Mal in Budapest veranstaltet wird. Im vorigen Jahr geriet die Veranstaltung ins Visier rechtsextremer Randalierer. Es kam zu Ausschreitungen mit etlichen Verletzten und regelrechten Jagdszenen in Budapest. Die Polizei hat den Veranstaltern für dieses Jahr einen noch umfangreicheren Polizeischutz zugesagt. Der Präsident wollte jedoch nicht mit ihnen reden.

Zum Thema:
Liebe unter Polizeischutz
Am 30. August beginnt das 14. Gay Pride Festival in Budapest - Ausschreitungen befürchtet

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