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(c) Pester Lloyd / 35 - 2009  POLITIK 30.08.09
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Polizeichef Ungarn: Rache ist kein Weg

Der Chef der ungarischen Landespolizei, József Bencze hat sich am Samstag mit führenden Vertretern der ungarischen Roma getroffen. Dabei informierte er auch über den Stand der Ermittlungen gegen die vier verhafteten Verdächtigen und in den Dutzenden anderen anhängigen Fällen von Gewalt gegen Vertreter der größten ethnischen Minderheit Ungarns. Dabei erwähnte er, dass es sowohl weitere Verhaftungen als auch weitere Ermittlungen gibt, Details könne er aus taktischen Gründen derzeit jedoch noch nicht bekannt geben.

Das treffen nutzte Bencze vor allem auch, um die Roma, bei allem Verständnis für ihre Ängste, vor unüberlegten Racheakten zu warnen. In den letzten Wochen formierten sich in von Roma besiedelten Gebieten immer häufiger unkontrollierte und unkontrollierbare Patrouillen zum Selbstschutz. Es gab bereits Übergriffe auf Unbeteiligte. "In diesem Land darf es keine Selbstjustiz geben", warnte Bencze. Die Polizei hat dafür Sorge zu tragen, dass die den Roma ihre Ängste genommen würden. Der Polizeichef regte eine engere Zusammenarbeit zwischen der Exekutive und den Romavertretern an. Bürgerwehren könnten im Rahmen der Nationalen Vereinigung der Bürgerwachen etabliert werden, aber unter Kontrolle und Maßgaben der offiziellen Organe.

Der Vorsitzende der Roma Selbstverwaltung Orbán Kolompar sagte, dass die Verunsicherung unter den Roma nicht aus der Luft gegriffen sei. Dabei geht es nicht nur um die etlichen bekannt gewordenen Straftaten, sondern auch um die heutige Situation. So seien nach der Verhaftung der vier Verdächtigen in mehreren Roma-Siedlungen schwarze Geländewagen aufgetaucht, was verständlicherweise zu Panik geführt habe.

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