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(c) Pester Lloyd / 36 - 2009  MUSEEN & GALERIEN 05.09.09
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Die Prinzessin aus dem fernen Land

Eine Ausstellung über Ungarn und Katalonien im Mittelalter

Die Beziehungen zwischen Ungarn und Katalonien im Mittelalter sind das Thema einer aufwendig und sorgsam gestalteten Ausstellung im Nationalmuseum in Budapest, die dort noch bis zum 28. November besichtigt werden kann. Mit 303 Kunstwerken von 38 Sammlungen aus acht Ländern werden vor allem die dynastischen Verbindungen adeliger Familien der damaligen Zeit beleuchtet, in deren Folge auch ein Kulturaustausch in Gang kam.

Die prominenteste Verbindung ist sicher die des Arpaden-Königs Imre / Emmerich (1174-1204) mit Konstanze von Aragon aus der der Thronfolger Ladislaus hervorging, der aber bereits 1205, ein Jahr nach dem Tod des Vaters, verstarb. Die Ehe hatte der damalige Papst Innonzenz III. persönlich arrangiert, Aragon und Ungarn waren damals nämlich direkte Lehen des Pontifex, denen er somit eine Art inneren Zusammenhalt verpassen wollte. Imre hatte in Ungarn keine besonders gefestigte Machtposition, adelige Familien rangen ihm große Ländereien für vage Unterstützungsversprechungen ab, ein Handel, der ihn und die ungarische Zentralgewalt weiter schwächten. Konstanze zog 1209 von Ungarn nach Sizilien weiter und wurde dort zur Ehefrau von Friedrich II., dem Staufer, der 1220 Kaiser des Heiligen Römischen Reiches wurde. Konstanze, die ehemalige Königin von Ungarn durfte sich nun Kaiserin nennen und Königin von Sizilien.

Prachtgeschenke, Bilder, Skulpturen und wertvollste Handschriften aus den Jahrhunderten des Mittelalters illustrieren diese Zeit und ihre Protagonisten. Die Schau war zuvor in Barcelona zu sehen und zog beachtliche 27.000 Besucher an. Zur Eröffnung in Budapest am vergangenen Freitag reiste eigens der Präsident der autonomen Region Katalonien, José Montilla Aguilera an, die ungarische Seite vertrat der Kulturminister István Hiller. Der Katalane sprach einige geschichtliche Prallelen beider Region an, beide Völker haben sich eher am Rande der großen Machtblöcke entwickelt und ungefähr zur gleichen Zeit auch ihre Unabhängigkeit verloren haben ohne dabei ihre Identität zu verlieren. Die Ungarn außerhalb des heutigen Territoriums benutzen das katalanische Autonomiemodell gerne als Vorbild für ihre Forderungen gegenüber den Ländern, in denen sie heute leben. ms.

www.mnm.hu

 

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