(c) Pester Lloyd / 38 - 2009
ESSEN & TRINKEN 19.09.2009 _______________________________________________________
Instant ist nur der Name
Die Instant Bar – Ein Tipp unter den Hinterhofkneipen in Budapest
Erst vor einem Jahr in einem verlassenen Haus mit Hinterhof eröffnet, erfreut sich die Instant Bar bereits großer Beliebtheit und reiht sich ein in
die vielen Errungenschaften des Easy Going in Budapest in den letzten Jahren. Die urige Einrichtung, der schmucke Hinterhof und die freundlichen
Barkeeper/innen bilden die perfekte Atmosphäre für einen (oder mehrere) Drink(s), verkehrte Welten, Meeresbewohner und zurückgelassene Künstler...
Die Instant Bar erinnert ein wenig an die State-of-the-Art-Hinterhofkneipe
Budapests, den Szimpla Kert, hat aber doch ihren eigenen Charme. Wenn man die Bar zum ersten Mal besucht, kann man sich erst mal auf Entdeckungstour begeben. Das Parterre und der erste Stock bieten
Platz für viele verschiedene Räume mit extravaganten Einrichtungen. Verkehrte Welt in einem der Räume: Es hängen Tische, Stühle, Bratpfannen mit Spiegeleiern und Aschenbecher von der Decke – ein
auf den Kopf gestelltes Wohnzimmer. Ein anderer Raum grenzt an ein mit einer Glasscheibe abgetrenntes altes Badezimmer, das anscheinend von einem Künstler schon längst verlassen wurde. Die
Kacheln sind mit Bildnissen großer klassischer Musiker beklebt und auf dem Boden sind Notenblätter wie vergessen liegengeblieben. So kann man in der Instant Bar
von Raum zu Raum schlendern und immer Neues entdecken.
Im Hinterhof sitzen die Gäste unter freiem Himmel – na ja, fast, denn zwischen
Stehtischen und den Sternen scheint ein riesiger Fischschwarm zu schwimmen, der mit wechselndem Scheinwerferlicht stetig seine Farben ändert und durch
leichte Windstöße immer in Bewegung bleibt. Die Bar besteht aber nicht nur aus dem Erdgeschoss und dem ersten Stock: Es gibt noch ein altes Kellergewölbe, in
das man hinabsteigen kann. Dort bietet das Instant Platz für Auftritte von DJs und Bands. Meistens ist Electro die gespielte Musikrichtung. Die Akustik ist toll, so
dass es wirklich Spaß macht, sich hier für eine lange Partynacht einzutanzen.
Das Publikum: entspannt, locker und kunstinteressiert
Hinter den Bars des Instant bedienen äußerst lockere und
freundliche Bedienungen. Barkeeper Szolt ist schon fast seit Anfang an dabei und liebt es, in der Instant Bar zu arbeiten: „Die Leute, die hierher kommen, sind einfach entspannt und locker und
mögen die Art von Kunst, an die unsere Einrichtung erinnert. Wir achten hier nicht auf schicke Garderobe.“ Die Instant Bar empfängt alle Besucher mit offenen Armen und fast jeder wird
unter einem der vielen Räume einen finden, der ihm besonders gefällt.
Die Preise sind durchschnittlich bis
günstig: Für einen Longdrink muss man um die HUF 1200,- (4,50 €) ausgeben, ein halber Liter Bier kostet HUF 450,- (1,70 €), ein Glas Wein ebenso. Essen gehen kann man im Instant nicht.
Zwar sind Sandwiches erhältlich, aber nicht zu empfehlen. Das Instant ist eben eine Bar, die man nicht auf leeren Magen, aber auf jeden Fall aufsuchen sollte.
Für einen oder mehrere Drink(s) am Abend und in der Nacht eignet sie sich definitiv. Schnell ist es dann passiert, dass man dort einige Stunden versackt oder
im Keller abtaucht, weil einen die Atmosphäre in ihren Bann zieht und man sich dagegen überhaupt nicht wehren möchte.
Instant Bar Nagymezö utca 38, 1065 Budapest Mo. – So. 16 Uhr bis offiziell 1 Uhr
(inoffiziell 2 bis 3 Uhr) Eintritt frei!
Sabine Pollmann
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