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(c) Pester Lloyd / 40 - 2009  WIRTSCHAFT 01.10.2009
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Ungarischer Winzer des Jahres beim Panschen erwischt

Béla Vincze, der 2005 zum ungarischen Winzer des Jahres gekürt wurde, wurde  beim Panschen von Rotwein erwischt. In einem seiner Stierblut-Mischungen wurde die dreifache Menge an Glyzerin gefunden wie sie bei Weinen dieser Art üblich ist. Eine Gesundheitsgefahr gehe von diesen - bis auf Übelkeit und Kopfschmerz -, zwar nicht unmittelbar aus, das dramatische ist aber die Dreistigkeit der Fälschung. Ein Beamter half dem Winzer dabei, in dem er die gefälschten Unterlagen abstempelte und den Wein damit als den Vorgaben entsprechend deklarierte.

Bei der aufgeflogenen Tranche handelt es sich um etwa 250 Hektoliter des 2007 Egri Bikavér, die jetzt beschlagnahmt wurden. Außerdem wurde über die Kellerei vorerst ein 30tägiger Produktionsstopp verhängt, was in der jetztigen Lese- und Kelterzeit eine Höchststrafe darstellt. Der beteiligte Beamte sowie der Winzer selber müssen nun eine Anklage wegen Urkundenfälschung und Betrugs befürchten. Schwerer noch dürfte aber die Beschädigung des Namens wiegen, die Béla Vincze für lange Zeit aus den Reihen der Qualitätswinzer ausschließen wird. Er galt bei Kennern ohnehin als stark überbewertet.

In Ungarn werden zwar auch sehr gute Rotweine hergestellt (wenn auch in kleiner Zahl), doch leider gerieren sich einige lokale Stars immer wieder als Platzhirsche mit Hang zur Selbstüberschätzung, denen teuer bald vor gut geht und die nichts weiter im Sinn haben, als die Märkte unter sich aufzuteilen. Von einer lebendigen, innovativen Winzerszene ist Ungarn noch weit entfernt, obwohl das Land einiges Potential dafür hat.

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(c) Pester Lloyd

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