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(c) Pester Lloyd / 46 - 2009  WIRTSCHAFT 13.11.2009
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Das könnten sie billiger haben

Was will Surgut / Russland von MOL / Ungarn? - Der MOL-Chef weiß es immer noch nicht

Der kroatischen INA-Anteil der MOL werde nicht verkauft, schon gar nicht an die Surgutneftegas und schon gar nicht in einem Tauschgeschäft für die 21,6%, die das russische Unternehmen an der MOL halte. Das stellte MOL-Chef Zsolt Hernádi in einem Interview klar.

Er könne Surgut nicht einmal als feindlichen Investor ansehen, da es keine Äußerungen seitens Surgut gebe, die eine Übernahme der MOL vorsehen würden. Daher sehe man in dem staatlich kontrollierten Gaskonzern eher einen Finanzinvestor. Im Frühjahr hatte die österreichsiche OMV ihren 21,2%igen Anteil an der MOL verkauft, als absehbar war, dass eine Übernahme nicht möglich ist. (ein umstrittenes, eigens geschaffenes Gesetz, die Lex MOL verhinderte dies). Nun wird kolportiert, dass die Österreicher aus Ärger über den misslungenen Angriff ihre Anteile an "die Russen" verkauften, um den Ungarn eins auszuwischen und deren Standing in CEE/SEE zu schwächen.

Echte Begeisterung sieht anders aus. Aber Hernádi ist Pragmatiker. Hier bei der Unterzeichnung der South-Stream-Kooperation in Moskau, mit Gazprom-Chef Alexej Miller, im Hintergrund die Premiers Gyurcsány und Putin.

Hernádi wurde in der Wochenzeitung HVG gefragt, ob Surgut sich vielleicht deshalb bei der MOL eingekauft haben könnte, um Einblick in die Planungsdokumente für die Nabucco-Pipeline zu bekommen. "Um das zu erreichen, gibt es wohl billigere Wege als 1,5 Mrd. EUR und damit das Doppelte des Marktwertes für 21% der Aktien hinzublättern".  - "Deshalb müssen wir anfangen, darüber nachzudenken, was sie eigentlich wollen könnten...".

Die Spekulationen, wonach Surgut die INA-Anteile im Tausch zum MOL-Aktienpaket haben wolle, wies er zurück. Die kroatische Seite habe daran kein Interesse. Die Kooperation mit MOL habe für sie auch die Integration in den mitteleuropäischen Gasmarkt zum Ziel. Zu den bisher fast erfolglosen, aber sündteuren Bohrversuchen auf dem Földeák-1-Gasfeld bei Makó (Stadt in Südungarn), dass die MOL gemeinsam mit der kanadischen Falcon, einer Exxon-Tochter, erkundete, sagte der MOL-Chef, dass dort über kurz oder lang Gas gefördert werde, auch wenn wohl klar sei, dass es viel weniger sein werde als zuerst erhofft. Dies sei auch eine Frage, ob die Extraktion des teils gebunden Gases sich heute bereits lohne.

Die Hintergründe:

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