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(c) Pester Lloyd / 48 - 2009  POLITIK  26.11.2009
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"Ungarische Garde" plant Auftritt in Rumänien

Die gerichtlich verbotene "Ungarische Garde" sowie die "Neue Ungarische Garde", militante Arme der rechtsradikalen Partei Jobbik, planen, nach Angaben der siebenbürgischen Zeitung Kronika, am 1. Dezember einen Aufmarsch auf rumänischem Territorium. Die nationalistische und rassistische Gruppe, die mehrere tausend Mitglieder zählt und sich trotz Verbotes regelmäßig in Ungarn versammelt, will in oder im Cluj-Napoca (ung. Kolozsvár) an die Errichtung des "Regiments Székely" erinnern, dass 1918, kurz vor Ende des Ersten Weltkrieges gegründet wurde, um rumänische Truppen vom damals noch ungarischen Siebenbürgen fernzuhalten. Am 1. Dezember wollen sich demnach "rund ein Dutzend" Mitglieder der "Székely-Abteilung" der "Ungarischen Garde" eine Erinnerungszeremonie auf dem Hauptplatz von Cluj abhalten. Der Bürgermeister der Stadt versagte dazu zwar die Genehmigung, doch ein Sprecher der Rechtsextremen, Nándor Keresztes, meint: "Wir haben Verantwortung für die Vergangenheit und das Recht an die Gründung des Székely Regiments zu erinnern."

Erst am Wochenende gab es in Budapest einen Gedenkmarsch für Miklós Horthy, der 1919 in Budapest einmarschierte, um die kurze Zeit der Räterepublik zu beenden und ein autokratisch-faschistoides Regime zu etablieren. Am Wochenende davor kam es zu Zusammenstößen mit ortsansässigen Roma in einer Gemeinde bei Miskolc, die sich mit einer Jobbik/Garde-Veranstaltung in ihrem Ort nicht abfinden wollten. Seit 2006 marschiert die "Ungarische Garde", die in Ideologie und Habitus an die faschistischen Pfeilkreuzler anknüpft, oft unter dem Applaus des Publikums, durch Stadt und Land und hetzt gegen Zigeuner, "Kommunisten" etc., die sie tragende Partei Jobbik konnte bei den Europawahlen im Juni fast 15% der Stimmen einsammeln.
 

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