(c) Pester Lloyd / 48 - 2009 POLITIK 26.11.2009 _______________________________________________________
Kurz vor Sendeschluss
Parlament streicht dem Ungarischen Staatsfernsehen MTV alle Staatszuschüsse
Das ungarische Parlament hat in einer Abstimmung Anfang der Woche der öffentlich-rechtlichen Fernsehanstalt, MTV, die Zuschüsse für 2010 in voller
Höhe von 7 Milliarden Forint, ca. 26 Mio EUR, gestrichen und einen Teil der für MTV vorgesehenen Gelder, 2,4 Mrd. HUF, knapp 9 Mio EUR, an den Sender Duna
TV umgeleitet. 190 Parlamentarier stimmten, kurz vor Abschluss der Budgetdebatte, für den Antrag. Die gestrichenen Mittel entsprechen in etwa der Hälfte der Basisbetriebskosten von MTV.
Der Exekutivausschuss des Staatssenders reagierte empört auf diesen Beschluss
und äußerte, nach einer eilig einberufenen Krisensitzung, die Befürchtung, dass man im nächsten Jahr weder Mieten noch Löhne zahlen können wird. "Da MTV in diese Pläne nicht
eingeweiht war und auch keinen Einblick in die dazugehörige Machbarkeitsstudie erhalten hat, können wir nichts anderes tun als einen Insolvenzverwalter zu bestellen.", sagte Balázs Medveczky,
stellvertretender Chef des Leitungsgremiums.
Sein Finanzvorstand, Attila Nagy gab an, "dass der operative Gewinn der
Fernsehanstalt für die ersten drei Quartale mit rund 1 Mrd. HUF rund 700 Millionen Forint (ca. 2,16 Mio EUR) über dem Plan" liege. Dennoch kam es vor allem im
Produktionsbereich zu etlichen Affären über abgesetzte Formate und nicht bezahlte Rechnungen. Die Entscheidung des Parlamentes habe im Haus nun endgültig "eine
Geschäftskrise ausgelöst", kommentierte Nagy. Er forderte den Finanzminister auf, die Öffentlichkeit darüber zu informieren auf welche Daten sich die Entscheidung
stützt. Man habe zwar kleinere Reserven bilden können, doch diese könnten niemals die nun gestrichenen Mittel kompensieren.
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