(c) Pester Lloyd / 05 - 2011
NACHRICHTEN 02.02.2011
Ungarische Regierungspartei uneins über Strategie zu erneuerbaren Energien
Die einseitige Bevorzugung der Atomkraft für die ungarische Energiezukunft stößt selbst
bei der sich sonst homogen präsentierenden Regierungspartei Fidesz mittlerweile auf öffentlich wahrnehmbaren Widerspruch. Fidesz-Fraktionsvorsitzender János Lázár hat am
Freitag einen Entwurf zur Kürzung der staatlichen Förderung für erneuerbare Energien vorgelegt, der für Aufruhr unter Parteikollegen und Interessenverbänden sorgte. Lázár
schlägt vor, die staatliche Unterstützung erst um 25 und später um 35 Prozent zu reduzieren. Damit wird die Einhaltung der Klimaschutzziele Ungarns nach Ansicht von
Experten maßgeblich erschwert und auch die bisherige Energieversorgung des Landes könnte darunter leiden. Zudem würden wichtige Investitionen in neue Technologien und
damit auch die Schaffung von Arbeisplätzen beim Mittelstand erschwert.
Der Entwurf widerspreche auch dem Nationalen Aktionsplan für erneuerbare Energien, der
diesem Wirtschaftsfeld eine Schlüsselrolle in der Umsetzung des ehrgeizigen Ziels der Regierung, eine Million Arbeitsplätze in zehn Jahren zu schaffen, zuschreibt. Der für
Energie zuständige Staatssekretär, János Bencsik, äußerte sein Unverständnis zunächst auf seiner Facebook-Seite. Die offizielle Reaktion des Ministeriums für nationale Entwicklung
steht noch aus. Der Interessenverband MMESz hat bereits ein Protestschreiben an den Ministerpräsidenten und die beteiligten Ministerien gerichtet.
Zum Thema: Ungarn legt sich auf Atomkraft fest
Mehr dazu im Ressort Energie, Verkehr & Umwelt
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