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(c) Pester Lloyd / 06 - 2011  WIRTSCHAFT 10.02.2011

 

Ungarische Elektrizitätswerke wollen in Osteuropa expandieren

Die Gewinne der staatlichen ungarischen Elektrizitätswerke MVM, zu denen auch das Atomkraftwerk in Paks gehört sind 2010 gegenüber 2009 um über zwei Drittel eingebrochen. Der Gewinn nach Steuern betrug im Vorjahr noch 20 Mrd. Forint (73 Mio EUR), 2009 waren es noch fast 71 Mrd. (260 Mio EUR). Die Gesamtumsätze dieses staatlichen Energiekonzerns erreichten 560 Milliarden Forint (2.05 Mrd. EUR) und lagen damit rund 20 Mrd. hinter 2009. Das Management schiebt den Einbruch vor allem auf "niedrigere Strompreise" und damit den Rückgang der Gewinnmargen, außerdem habe man durch die Krisensondersteuer schon 6,5 Mrd. HUF an den Staat abgeführt. Der größte Teil der Gewinne stammt aus dem Atomkraftwerk Paks, das eine Umsatzrendite von rund 15% erwirtschaften konnte. Für Paks, das über 40% des gesamten Strombedarfs liefert, ist bald eine umfassende Erweiterung vorgesehen, für die laut MVM-Angaben fünf Investoren Gebote abgeben werden.

Für 2011 erwartet man zwar wieder höhere Umsätze, aber keine Gewinnsteigerung. Man arbeite an einer "grundlegend neuen Strategie" für das Unternehmen, nannte dazu aber noch keine Details. Beobachter gehen davon aus, dass MVM bald auch als Gashändler auftreten wird und so sowohl der einheimischen MOL als auch einigen ausländischen Multis Konkurrenz entstehen könnte. Zudem schaut sich MVM auch auf den Märkten in Polen, Serbien, Kroatien und Rumänien, möglicherweise auch in der Ukraine nach Partnern und Übernahmekandidaten um, da man ein "regionaler Player" zu werden gedenkt. Hinsichtlich der Investitionen in Erneuerbare Energien, die bei MVM noch überhaupt keine Rolle spielen, wurde angekündigt, dass man Windkraftanlagen, Geothermie- und Biomasseprojekte angehe, "wenn die regulatorische Umgebung berechenbarer" geworden sei. Also nicht einmal ein Staatsunternehmen sieht sich in der Lage, den staatlichen Vorschriftendschungel zu bewältigen.
 

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