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(c) Pester Lloyd / 08 - 2011  BOSNIEN 24.02.2011

 

Neue Steuern in der bosnischen Republika Srpska ärgern Unternehmer

Sowohl Gewerkschaften als auch Unternehmen kritisieren das neue Lohnsteuergesetz in der Republika Srpska, der mehrheitlich von serbischen Bosniern bewohnten Teilrepublik Bosnien-Herzegowinas. Die neue Regelung sieht eine Erhöhung der Arbeitgeberbeiträge zu den Bruttolöhnen auf 33% statt zuvor 30.6% vor. Ein dem Mindestlohn von 189 Euro entsprechendes Gehalt erfordert nun 124 Euro Sozialbeiträge und Steuern. Das Finanzministerium begründete das Gesetz mit der Notwendigkeit des Aufrechterhaltens der Stabilität der Renten-, Kranken- und Kinderbetreuungskassen. Unternehmer warnen vor Massenentlassungen und weiteren Geschäftsschließungen, sollte das Gesetz beibehalten werden und sich die wirtschaftliche Situation weiter verschlechtern. Allein in der zweiten Januarhälfte mussten über 180 Firmen schließen, nach offiziellen Angaben verloren 5.000 Menschen im letzten Monat ihre Arbeitsplätze. inige Firmen, darunter hauptsächlich Import-Export- sowie Catering-Unternehmen, erklärten, die Regierung zum „sofortigen und bedingungslosen“ Einfrieren der Implementierung des neuen Gesetzes zwingen zu wollen.

Die Vereinigung der Angestelltenverbände forderte die Regierung ihrerseits auf, Steuern zu senken und die Schaffung von Arbeitsplätzen zu begünstigen anstatt das neue Gesetz umzusetzen. Ökonomen teilen die kritische Perspektive der Verbände und Unternehmen. Svetlana Cenic, Ökonomin und ehemalige Finanzministerin der Republika Srpska, bezeichnete Balkan Insight gegenüber die höheren Steuern als „Last für eine ohnehin schon schwache Wirtschaft“ und betonte das Bestehen eines direkten Zusammenhangs zwischen dem Gesetz und den jüngsten Entwicklungen der Beschäftigungsrate. Selbst Ministerpräsident Aleksandar Dzombic habe eingeräumt, dass 12.000 weitere Menschen ihre Arbeitsplätze verlieren können, Cenic selbst rechnet mit einer weitaus höheren Zahl.   

red. / S.R.
 

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