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(c) Pester Lloyd / 10 - 2011  NACHRICHTEN 08.03.2011

 

Legaler Etikettenschwindel: Türkischer Paprika, made in Hungary...

Das Ministerium für Regionalentwicklung und ungarische Konsumenterschützer wollen die Herkunftsbezeichnung "Made in Hungary" auch im Inland stärken und vor Missbrauch schützen. Eine aktuelle Studie des ungarischen Fernsehens ergab, dass etliche Produkte mit dem Aufdruck "made in Hungary" eigentlich in der Slowakei, der Ukraine oder gar in China hergestellt worden sind. Die Konsumenten würden aber gern patriotisch einkaufen, wollen sich dabei aber sich sein, tatsächlich Ungarische Produkte im Korb zu haben, so der Grundkonsens der Akteure. Das Ministerium bittet an die Email-Adresse jogifo@vm.gov.hu bis 16. März unter dem Betreff: "Magyar termék" (ung. Produkte) um Vorschläge, wie man mit Labels oder anderen Kennzeichnungen das "echt Ungarische" verlässlich hervorheben könnte.

Die angesprochenen Händler und Verpacker gaben übrigens an, dass alles im rechtlich sauberen Rahmen stattfindet. Und tatsächlich ist es nicht so leicht einen Missbrauch nachzuweisen. Selbst bei Paprika aus der Türkei, ist, solang eine Produktionsphase in Ungarn absolviert wird, der Aufdruck "Made in Hungary" zulässig. Dazu genügt schon die lose Anlieferung, wenn die Endreifung, Sortierung und Verpackung im Lande stattfindet, wird der Paprika offiziell ungarisch. Einige Experten weisen zudem daraufhin, dass zwar mehr Konsumenten nach "made in Hungary" suchen, viele Produzenten im Lande dieses Label noch als nachteilig, vor allem im Export, betrachten.

Favorit des Ministeriums ist bisher ein Label "100% Hungarian", das nur verliehen werden kann, "wenn jeder Produktionsschritt in Ungarn stattfand", bei den Zutaten sollen indes bis zu 5% "Fremdware" zulässig sein. Außerdem sollen nicht-industrielle Produkte mit "Handmade" gekennzeichnet werden.

Zum Thema:

Festgebissen im Klischée - Jan 2010
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