(c) Pester Lloyd / 10 - 2011
NACHRICHTEN 10.03.2011
Ungarn soll bald auch Ungarn heißen
Ein Detail der umfangreichen Arbeiten an der für Ostern vorgesehenen neuen Verfassung betrifft die offizielle Staatsbezeichnung. Der Sprecher des Ministerpräsidenten
Péter Szijjártó nannte es angemessen, dass ein Land, das "immer Ungarn genannt" wurde, auch in der Verfassung so heißt. Die offizielle Staatsbezeichnung ist derzeit "Magyar
Köztársaság" (Ungarische Republik) und soll zukünftig "Magyarország" (Ungarn) lauten. Ein Schritt, der nichts koste, meint der Sprecher des Premiers.
Das sehen - mal wieder - die Medien etwas anders. Die
Népszabadság (natürlich eine linke Zeitung) suderte sogleich, dass allein der Austausch der Münzen auf 30 Milliarden Forint kommen würde (über 100 Mio EUR),
gänzlich unbezahlbar sei die Umschreibung von Pässen, Ausweisen, Führerscheinen, Briefpapier, Schildern, Visitenkarten. Die Streichung der
Republik als Hinweis auf die baldige Wiedereinführung der Monarchie zu interpretieren, darauf kam aber noch kein Medium, daher reichen wir das hiermit nach.
Zum Thema:
Elvis auf den Heldenplatz! Ein Land wird umgeschmückt
Während die wirtschaftliche Konjunktur in Ungarn, wegen sozialistischer Altlasten und externer Feindeinwirkung, noch
immer auf sich warten lässt, ist die nationale Umschmückung des Landes in vollem Gange. Nur Querulanten, Neider oder unbelehrbare Kommunisten können in der Sichtbarmachung
der "Revolution an den Wahlurnen" Geschichtsrevisionsimus, wertlose Symbolpolitik oder gar heraufziehenden Personenkult
erkennen. Sie werden "das ungarische Volk" nicht aufhalten. ZUM BEITRAG
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