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(c) Pester Lloyd / 14 - 2011  NACHRICHTEN 05.04.2011

 

Beton statt Holz

Unklarheiten über Verwendung von EU-Geldern am Velence See

Rund um die "Revitalisierung" des kleinen Bruders des Balaton, des Velence Sees in Ungarn, bahnt sich ein Skandal an. Das ungarische Fernsehen berichtet, dass bei dem Projekt, das die einzigartige Naturlandschaft erhalten und - im Unterschied zum größeren Teil des Balatons - für einen nachhaltigen Tourismus vorbereiten soll und rund 2 Milliarden Forint (ca. 7,5 Mio EUR, überwiegend EU-Gelder) veranschlagt ist, einiges schief läuft.

So seien die versprochenen umweltfreundlichen Holzterrassen, die einen kontrollierten Zugang zum See gewährleisten sollten, fast alle aus Gießbeton gefertigt worden. Entgegen der Zusagen der der kommunalen Behörden, sich "an den ursprünglichen Plan" des "Tor zum Velence" halten zu wollen, der vorsah fast alle Bäume am Ufer zu erhalten, wurden bereits reihenweise Uferbäume und Gebüsch gerodet. Dort soll nun ein öffentlicher Strand entstehen und dahinter ein großes Gebäude mit Platz für 32 Geschäften auf 5.000 Quadratmetern. Die beanstandeten Terrassen seien zudem ohne die notwendigen Genehmigungen errichtet worden, wirft der Verein zur Förderung von Umwelt und Kultur am Velence See den örtlichen Behörden vor. Dazu wären nämlich auch wasserrechtliche Genehmigungen erforderlich gewesen. Außerdem seien etliche Mauern gebaut worden, die mit den ursprünglichen Plänen nichts zu tun haben.

 

Der Verein fordert nun den Abriss und den Bau nach den eigentlichen Plänen, alles sei legal und genehmigt. Der Bürgermeister sagt, dass alles nach Plan verläuft, Ende August wird das Shopping-Center eröffnen. Bis dahin leiden auch lokale Händler, die aufgrund der Baustellensituation ihre Geschäfte nicht öffnen könnten. Die Kommune versprach die Ausfälle zu kompensieren.

Bereits zuvor war der Velence See zu einem nationalen Streitfall geworden als die Vorgängerregierung ein monumentales Entertainment- und Casino-Projekt an dem See protegierte und dem Investor dabei ein Grundstück weit unter Wert zugesprochen wurde. Der Fall ist gerichtsanhängig, der Chef der staatlichen Vermögensverwaltung wurde noch unter den vorigen Machthabern gefeuert, die jetzige Regierung versucht auch die Verstrickung der zwei Ex-Premiers Gyurcsány und Bajnai darin nachzuweisen und zu thematisieren.

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