(c) Pester Lloyd / 15 - 2011 SLOWAKEI 14.04.2011
Regierung fürchtet sich vor Erde vom AKW Bohunice
Mit einer so ungewöhnlichen wie überraschenden Aktion haben
Mitglieder der außerparlamentarischen Opposition in der Slowakei auf die potentiellen Gefahren der Atomkraft aufmerksam gemacht. Zwei Abgesandte der Demokratischen Linken (SDL) wurden
mit einem Fass Erdreich aus der Umgebung des AKW Bohunice (Foto) aus der Region Trnava im Amt der Ministerpräsidentin vorstellig.
Die Aktion wurde sogleich ein voller PR-Erfolg, denn obwohl die slowakische Regierung
immer wieder die Sicherheit und Unbedenklichkeit ihrer Atomanlagen betont und trotz Fukushima weiter an der Kernkraft und ihrem Ausbau festhalten will, forderten die
aufgeschreckten Kanzleimitarbeiter im Angesicht des Behältnisses hektisch eine Sondereinheit der Feuerwehr an, die den Inhalt mitnahm und auf Kontmination
untersuchte. Die Sprecherin der Rettungskräfte ließ später ausrichten, dass das Behältnis "keine gefährlichen Substanzen" enthielt. Nun schlug die Staatsmacht zurück und ließ
Parteichef Marek Blaha und dessen Vize Martin Halas kurzzeitig verhaften und verhören. Da die beiden aber nie behauptet hatten, dass diese Erde vergiftet sei, konnte man ihnen
"einen Anschlag nicht anlasten", hieß es von der Polizei.
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