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(c) Pester Lloyd / 20 - 2011  NACHRICHTEN 18.05.2011

 

Ungarn beklagt zwei tote Soldaten in Afghanistan

Am Dienstag wurden wieder zwei ungarische Soldaten des "Wiederaufbauteams" in Afghanistan getötet als der Fahrer während einer Konvoifahrt am Vormittag die Kontrolle über das 20 Tonnen schwere gepanzerte Auto verlor und es einen Abhang hinabstürzte. Während das Verteidigungsministerium von einem bedauerlichen Verkehrsunfall spricht, behaupten andere Quellen, dass es kurz davor eine Explosion gegeben haben soll.

Die beiden Getöteten: András Dálnoki und Orsolya Róth, sie wurden posthum vom Verteidigungsminster zu Helden erklärt. Bedanken können sie sich dafür freilich nicht mehr.

Ein Mann starb auf der Stelle, eine Frau im Krankenhaus, vier Personen wurden verletzt, einer davon ist in lebensbedrohlichem Zustand. Der Vorfall ereignete sich in der Provinz Baghlan, die zum deutschen Einsatzgebiet gehört, nur rund 15 Kilometer von Mazar-i-Sharif entfernt.

Das ungarische Verteidigungsministerium sprach den Angehörigen sein Bedauern aus und betonte, dass man alles zum Schutz der Truppen unternehme, die Soldaten waren in einem nagelneuen gepanzerten Fahrzeug unterwegs (siehe Abbildung), das besonders gut gegen Minen und Autobomben gesichert sein soll. Es wurden bereits Stimmen darüber laut, dass die Ausbildung des Fahrers ungenügend gewesen sein könnte, ihm schlicht die Erfahrung fehlte, ein solches Monstrum sicher durch die afghanischen Gegebenheiten zu steuern.

Ungarn hat damit bei seinem Afghanistan-Einsatz, bei dem es mit durchschnittlich 200-300 Soldaten einer Pionier- und Wacheinheit teilnimmt, bisher sechs Menschenleben zu beklagen. Die letzten zwei Todesfälle ereigneten sich im September 2010 als eine Fahrzeugkolonne unter Beschuss geriet.

Vor einer knappen Woche starben zwei rumänische Soldaten in Afghanistan. Nach offizieller Zählung starben bisher knapp 2.400 Soldaten des Bündnisses "Endurig Freedom" im Einsatz, mehr als die Hälfte davon stammen aus den USA, gefolgt von Großbritannien, Kanada, Frankreich und Deutschland.

Der Verteidigungsminister Csaba Hende hatte erst vor wenigen Tagen erklärt, dass die "Mission" am Hindukusch bis 2014 weitergeführt werde, die Zustimmung in der Bevölkerung sinkt beständig, sowohl linke (außer der MSZP) wie die ganz rechten Oppositionsparteien fordern das Ende des "Abenteuers". Im zweiten Halbjahr sollen die Ungarn wieder als Sicherungsgruppe am Flughafen Kabul eingesetzt werden. Außerdem werden mehr Ausbilder eingesetzt.

Ende letzten Jahres enthüllte WikiLeaks Dokumente, wonach hochrangige US-Militärs den ungarischen Einsatz in Afghanistan intern als "nutzlos" beschrieben hatte. Der Schutz und die Versorgung der kleinen Einheit würde nur zusätzlich Kapazitäten der Allierten binden.
 

 

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