(c) Pester Lloyd / 26 - 2011
NACHRICHTEN 30.06.2011
Gewerkschaften in Ungarn kündigen Demos im Herbst an
Gewerkschaften in Ungarn haben für den Herbst "größere Demonstrationen" angekündigt,
falls die Regierung nicht zu ernsthaften Verhandlungen über die neuen Regelungen im Arbeitsrecht und zu Zugeständnissen bei der Abwicklung der Frührente bereit ist. Vor
allem von der Gesprächsrunde am 4. Juli erwartet sich die LIGA-Konföderation eine wichtige Annäherung. Gleichzeitig protestierte man dagegen, dass die neue Gesetzgebung
die Abhaltung von Streiks erschwere und damit ein Grundrecht ausgehebelt wird (siehe hier).
István Gaskó, Chef der LIGA-Gewerkschaftskonföderation kündigte bei der gestrigen
Straßenblockade an, dass die Gewerkschafter und Arbeiter in Zukunft öfter die Straßen und Plätze okkupieren werden, wenn der Protest am Arbeitsplatz derart eingeschränkt
wird. Gaskó forderte auch eine Rückkehr zu einer wirklichen "Dreiparteien Interessensvertretung" in Form einer Sozialpartnerschaft zwischen Regierung,
Arbeitgebern und Arbeitnehmern. Diese war von der Regierung kürzlich aufgehoben und durch einen unverbindlichen Rat der Interessensvertreter ersetzt worden, in dem auch
Lobbyisten, Kirchen, Fachleute sitzen und gleichrangig wie die Gewerkschaften behandelt werden. Die Gestaltung des Mindestlohns - früher zwischen den Sozialpartnern verhandelt
- wird in Zukunft allein von der Regierung festgelegt werden.
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