(c) Pester Lloyd / 40 - 2011
POLITIK 07.10.2011
Ungarn steht vor Studentenprotesten
Die Ungarische Studentenvereinigung HOOK hat für den 26. und 27. Oktober zu einer
Reihe von Protestaktionen gegen das geplante neue Hochschul- und Bildungsgesetz aufgerufen, das als eines der in der Verfassung verankerten "Kardinalsgesetze" gerade auf
den Weg gebracht wird. Der Widerstand richtet sich ganz generell gegen Tendenzen im
Entwurf, die "Studenten zu Sklaven" machten, konkret sei eine "versteckte Studiengebühr"
im Gesetzentwurf enthalten, auch die Überlegung, Absolventen im Lande zu halten, in dem man sie vertraglich zum Verbleib verpflichte, bevor sie zur Prüfung zugelassen
werden, andernfalls müssten sie die Kosten ihrer Ausbildung selbst bezahlen, hält man für weltfern, meschenfeindlich und gegen die durch die EU garantierte Freizügigkeit gerichtet.
Ein Studentensprecher konnte noch keine Angaben zu konkreten Terminen und Orten der
Aktionen machen, diese hängen von den polizieilichen Genehmigungen ab. Kleinere Aktionen gab es schon in den Universitätsstädten Györ und Pécs, in der kommenden
Woche ist eine Demo in Debrecen geplant. Die Organisatoren betonten ihre parteipolitische Neutralität und betonten, dass es bisher noch "keinerlei Gesprächsangebot
von offizieller Seite" über die Angelegenheiten der Studierenden gegeben habe.
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