(c) Pester Lloyd / 42 - 2011
POLITIK 18.10.2011
Täter von Ungarn 1956 sollen weniger Rente bekommen
Die Abgeordnete Mária Wittner, vom rechten
Flügel des Fidesz, hat verlangt, die staatlichen Zusatz-Renten (Aufschläge für Mitarbeiter im öffentlichen Dienst) von "Führern der kommunistischen Zeit" zu streichen, vor allem
von jenen, die nach 1956 an Säuberungsaktionen der Moskau-treuen Führung beteiligt gewesen waren. Wittner wurde selbst im Zuge des Volksaufstandes zum Tode verurteilt und ist der
Meinung, dass es nicht sein kann, dass die "Henker" mehr Rente bekommen als die Opfer. Die so gesparten Gelder sollten an Opfergruppen
geleitet werden, "in diesem Land muss endlich Gerechtigkeit einkehren", so Wittner in einem Fernsehauftritt. Experten halten die
Forderung in den meisten Fällen für nicht umsetzbar, da es schlicht unmöglich sei, eine "moralische" Grenze für die Berechtigung oder den Entzug zur Rente zu ziehen. Dies
könnte nur juristisch aufgearbeitet werden. Am 23. Oktober begeht Ungarn seinen Nationalfeiertag im Gedenken an die Ereignisse 1956.
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