(c) Pester Lloyd / 42 - 2011
NACHRICHTEN 18.10.2011
500 nehmen an „Occupy Budapest“-Demonstration teil
Auch in Budapest fand am 15. Oktober im Rahmen
der weltweiten Bankenproteste eine „occupy“-Demonstration statt, insgesamt versammelten sich rund 500 Teilnehmer (in Lissabon z.B. 100.000), um friedlich durch die Budapester
Innenstadt zum Szabadság tér (Platz der Freiheit) im Finanzviertel zu ziehen. Zur Teilnahme an der Demonstration hatte auch die vor zwei Wochen
gegründete Szolidaritás via Facebook aufgerufen. László Buhós, einer der Organisatoren der Demonstration, ordnete die Proteste in den ungarischen Kontext ein: Die
Demonstration richte sich gegen die arbeitsrechtlichen Pläne und den Politikstil der Regierung, welche sich weder um Interessensaugleiche und korporatistische
Vorgehensweisen bemühe, noch Gewerkschaftsrechte und Tarifverträge achte. Ein weiterer Organisator, Dániel Kovács, sagte, dass die Teilnehmer sich sowohl aus dem
linken, wie auch dem rechten politischen Spektrum und aus den unterschiedlichsten Gesellschaftsbereichen zusammensetzten. Die Demo in Budapest kann als kleines Vorspiel auf die für 23. Oktober angekündigten Großdemos am Nationalfeiertag gesehen werden, worauf auch die eher innenpolitischen Themen hinweisen. Bankenkritik (bashing,
zumindest ausländiche betreffend) ist in Ungarn Staatspolitik und bietet daher wenig Fläche für oppositionellen Widerspruch. Eine kleinere Demonstration gab es auch aus Protest gegen die Ernennung von zwei Rechtsextremisten als Theaterleiter.
red. / varga
Möchten Sie den PESTER LLOYD unterstützen?
|