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(c) Pester Lloyd / 43 - 2011  NACHRICHTEN 28.10.2011

 

Freiheit für Rudi: Änderungen an der "Chipssteuer" in Ungarn geplant

Knapp zwei Monate nach Inkraftreten der kontrovers debattierten "Chipssteuer" in Ungarn, treten einzelne Parlamentarier der Regierungspartei mit Änderungsanträgen auf den Plan.

Offenbar hat man einige Freunde und Bekannte aus Nahverhältnissen verärgert, vielleicht machen auch die Kinder zu Hause Terror, weshalb nun "Anpassungen" notwendig werden. So macht sich der Abgeordnete Ferenc Koncz (alle Fidesz) für die Ausnahme von "kakaohaltigen Getränken" von der Strafbesteuerung stark, denn: "Die Besteuerung könnte den Milchkonsum, vor allem bei Kindern senken, die nunmal gerne Kakaomilch trinken. Und Milch ist gesund." Sándor Font ist dafür auch süße Riegel, die Milch enthalten und auch Quarkriegel mit Schokoüberzug von der Penalty-Besteuerung auszunehmen, schließlich würde man sonst "einfache Bauern" treffen. (In Wirklichkeit geht es freilich um den Quarkriegel Túró-Rudi und dessen Eigentümer, den OTP-Bank-Chef und Regionaloligarchen Sándor Csányi). Antal Rogán hingegen möchte die Steuer auch auf Salzknabbergebäck (Salzstangen) erwirken, konnte aber nicht wirklich begründen, warum die bisher ausgenommen waren.

Die neue Steuer brachte im September 567 Mio Forint (ca. 800.000 EUR) ein und soll 2012 20-30 Mrd. Forint erwirtschaften. Das Argument, eine Steuer auf (abgepackte) Süßigkeiten, Energy Drinks etc. würde die Volksgesundheit steigern, wurde mittlerweile widerlegt, zumal etliche Ausnahmen gelten bzw. ein Großteil von "gefährdenden" Lebensmitteln einfach nicht berücksichtigt worden sind, aus den verschiedensten Gründen. Besonders absurd: während man sich “Sorgen” um den Zucker- und Salzkonsum der Bevölkerung macht, hat man die Destillation von Pálinka-Schnaps weitgehend von der Steuer befreit.

Mehr dazu:

Chipssteuer in Ungarn wird angehoben und ausgeweitet (18.10.11)

In die Magengrube (Juni 2011)
Exemplarisch absurd: die neue "Hamburger-Steuer" in Ungarn

 

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