(c) Pester Lloyd / 44 - 2011
NACHRICHTEN 02.11.2011
Jobbik-Parteitag in Ungarn: Attilas Enkel
Auf ihrem 8. Landesparteitag am Wochenende in Budapest hat sich die neofaschistische Partei Jobbik
als "über dem System stehend" artikuliert. Allerdings, so Parteiführer Gábor Vona, müsse die Partei "politisch weiter reifen", "um die Macht im Lande
übernehmen zu können". Die "Bewegung für ein besseres Ungarn", wie sich die Partei nennt, "soll die Macht übernehmen, um eine wertorientierte
Gesellschaft an die Stelle der heutigen zu setzen, die ausgrenzend" sei und "ihre Werte verloren" hat. Vona schätzt die Lage so ein, dass Orbán es selbst ist, der
am konsequentesten an seinem Sturz arbeitet, die Sozialisten sind hingegen durch Gyurcsány gefesselt.
Hinsichtlich der "Ziegeunerfrage" postulierte Vona unter standing ovations der rund 600
Delegierten, den Weg der "freien Wahl". Entweder, die Roma "finden ihren Platz in einer Welt der Arbeit, des Rechts, der Bildung oder sie haben zwei andere Möglichkeiten: ins
Gefängnis zu gehen oder Ungarn zu verlassen...". Weiterhin sollte das "Mutterland" den ethnischen Ungarn im Ausland das "Recht auf Selbstbestimmung mit allen Konsequenzen
garantieren".
Vona kündigte die Gründung zweier Parteiakademien an, die eine "neue Generationen für
ein neues Ungarn" ausbilden soll. Die eine soll als Kaderschmiede für Funktionäre dienen, wo diese lernen sollen, ihre Ziele im Politibetrieb durchzusetzen. Sie wird nach einem
berüchtigten antisemitischen Bischof der Zwischenkriegszeit benannt, die andere soll "talentierten Jugendlichen die beste Schulung durch die besten Lehrer bieten" und "Attilas
Enkel" heißen...
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