(c) Pester Lloyd / 44 - 2011
NACHRICHTEN 02.10.2011
Gründer der Ersten Republik in Ungarn soll weichen
Die sozialistische Partei, MSZP, hat sich in einem Bittschreiben an den Fidesz-treuen
Staatspräsidenten Pál Schmitt gewandt, er möge die Entfernung des Denkmals für Graf Mihály Károlyi vom Kossuth Platz beim Parlament verhindern. Die von Jobbik und indirekt
auch von Fidesz angestrebte "Reinigung" des Platzes um das Parlament wäre eine Schande für die ungarische Demokratie. Schmitt möge dafür sorgen, dass mit der Statue seines
Vorgängers auch die Idee der Republik auf dem Platz erhalten bleibe.
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Károlyi war nach dem Ersten Weltkrieg Anführer der "Asternrevolution", die Habsburg in
Ungarn entmachtete, Begründer und später Präsident der ersten ungarischen Republik, ausgerufen vor 95 Jahren, am 16. November 1918. Die von ihm eingesetzte
lagerübergreifende Koalitionsregierung hatte jedoch nur kurz bestand und wurde 1919 von der Räterepublik des Kommunisten Béla Kun übernommen. Die Statue, geschaffen von
Imre Várga, wurde 1975, zum hundersten Geburtstag des Grafen, errichtet, in den letzten Jahren immer wieder geschändet. Das Fidesz beschloss nicht direkt die
Entfernung, sondern den Platz "in den Zustand von vor 1944 zu versetzen."
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