(c) Pester Lloyd / 45 - 2011 WIRTSCHAFT 18.11.2011
Ungarische BayernLB - Tochter MKB wieder mit Verlusten
Schon die in Ungarn nicht unerhebliche
Bankensteuer machte die MKB (Ungarische Außenhandelsbank) zu einem Sorgenkind der ebenfalls sorgenbelasteten BayernLB, die die Mehrheit an dem ungarischen Bankhaus
hält. Doch das neue Kreditablösegesetz verwandelt die MKB nun gänzlich in ein Fass ohne Boden für den Sanierungsfall BayernLB. Allein im dritten Quartal bescherte die ungarische Tochter den
Bayern 92 Mio. EUR weitere Verluste, überwiegend wegen der per Gesetz aufgezwungenen Rückzahlungsmodalitäten für Forex-Kredite, wegen der man rund 108
Mio. EUR abschreiben musste. Im zweiten Quartal bilanzierte man noch einen Gewinn von 95 Mio. EUR, die erste drei Quartale addieren sich indes zu einem dicken Minus von 186
Mio. EUR. Die MKB bläst ins gleiche Horn wie alle anderen Banken (außer vielleicht die staatsnahen OTP und FHB) und spricht vom Ablösegesetz von einer Art Enteignung.
Die BayernLB wird die MKB in den kommenden Jahren verkaufen müssen, andernfalls
würden die Staatshilfen für die wegen der Krise aufgekommenen Fehlspekulationen von der EU nicht genehmigt werden. Nur ein Rückbau der Beteiligungen, die Verkleinerung der
Bank insgesamt und damit die Stabilisierung von Kapital und Geschäfstumgebung erkennt die EU als Grund für Staatshilfen an. Es gibt ernstzunehmende Gerüchte, dass sich der
ungarische Staat die MKB einverleiben will und als Basis für den eigenen Einstieg ins Kreditgeschäft nutzen könnte. Seit Monaten argumentieren Fidesz-Politiker, dass der
Staat die Abhängigkeit des "ungarischen Mittelstandes" von der Finanzwirtschaft und die
Kreditklemme beenden sollte und ein "ganz neues System" der Finanzierung von KMU (so
neu nicht, eben staatlich) zu entwickeln sei, um Ungarn "wieder auf die Beine zu stellen".
www.mkb.hu
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