(c) Pester Lloyd / 48 - 2011 WIRTSCHAFT 29.11.2011
Ungarn hebt Leitzins erstmals nach 10 Monaten wieder
Wie von den Märkten allgemein erwartet, hat die Ungarische Zentralbank bei ihrer Sitzung
am Dienstag den Leitzins von 6% auf 6,5% angehoben. Die Anhebung um 50 Basispunkte nach zehn Monaten unveränderten Zinsstandes sollte den Märkten ein Signal geben, dass
Ungarn seine Währung, die durch die Herabstufung der Kreditwürdigkeit nun dauerhaft unter Druck stehen wird, zu schützen gedenkt, hieß es aus dem MNB-Hauptquartier. Auch
machte den Währungshütern der Blick auf die Inflationsaussichten Sorgen. Beobachter schätzen ein, dass die Zinsanhebungsphase mehrere Monate anhalten könnte und eine
Anhebung auf bis zu 8-8,5% bis zum Frühjahr denkbar wird. Allerdings mit der Kehrseite, dass sich Forintkredite so weiter verteuern und die ohnehin am Boden liegenden
Binneninvestitionen weiter schwächeln. Sollte die Regierung ihren gewünschten Einfluss auf die MNB umsetzen, wäre auch eine Kehrtwende und eine radikale Zinssenkung
denkbar, um Forintkredite zu verbilligen und sich durch eine erhöhte Inflation einiger Schulden zu entledigen, schließlich verfügt die ungarische Nationalbank über einen
Höchststand an Devisenreserven.
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