AKTION: BIS 30. JANUAR 2012:
30% RABATT AUF ALLE
ANZEIGEN- JAHRESABSCHLÜSSE
ZUR PREISLISTE
 

MOBILE VERSION

Hauptmenü

 

 

 

(c) Pester Lloyd / 02 - 2012  POLITIK 09.01.2012

 

Medienbehörde in Ungarn schafft neues "Nachrichtenkomitee"

Wie die staatliche Medienbehörde MTVA in einer Aussendung mitteilt, ist in den kommenden zwei Monaten die Schaffung eines "Nachrichtenkomitees" geplant, das die "operativen Arbeitsprozesse" im Nachrichtenbereich "kontrollieren und koordinieren" soll, die Nachrichtenlage und -bearbeitung bei den öffentlichen-rechtlichen Medien "beobachten und die Hintergründe begleiten" sowie eine "kontinuierliche Überwachung" der Nachrichtenqualität gewährleisten soll. Nach dem üblichen Schema wird die Gründung des neuen "Nachrichtenkomitees" von der Medienbehörde als Instrument der Qualitätssicherung und "Effizienzsteigerung" verkauft, Zweifel an seiner wirklichen Aufgabe dürften aber kaum aufkommen. Offenbar will man zukünftig verhindern, dass redaktionelle Eingriffe zu weite Kreise ziehen, wie das zuletzt der Fall war, daher wird das "Komitee" auch für "Beschwerden und Kritik" zuständig sein, die Kombination beider Begriffe ist vielsagend.

Bereits seit Inkraftreten des neuen Mediengesetzes ist die halbamtliche Nachrichtenagentur MTI bzw. eine daraus gebildete Redaktion zum alleinigen, zentralen Nachrichtenlieferanten für alle angeschlossenen Rundfunk- und Fernsehsender gemacht worden. Seitdem ist die Regierungsfreundlichkeit Programm geworden, was nicht nur an den beiden auch international bekannt gewordenen Skandalen (Retusche und Demonstranten verschwinden lassen) festzumachen ist, sondern generell an einer tendentiösen und fachlich miserablen Themenauwahl, Schwerpunktsetzung und Berichterstattung ablesbar ist.

 

Die angekündigte Zusammensetzung des Komitees, das im neuen Mediengesetz übrigens nicht vorgesehen ist, macht auch klar, dass es sich um ein innerbetriebliches Überwachungsorgan handeln wird, als Vorsitzender wird Tamás L. Kakuk, als Nachrichtenchef Nachfolger des geopferten Dániel Papp, berufen, ihm zur Seite werden Chefredakteure bzw. Intendanten der staatlichen Fernseh- und Rundfunksender sowie ein Delegierter der Medienaufsicht MTVA gestellt.

 

IN EIGENER SACHE

Der PESTER LLOYD möchte sich verbessern - Helfen Sie mit?

Liebe Leserinnen und Leser in Nah und Fern, liebe Freunde des Pester Lloyd!

Vor zweieinhalb Jahren haben wir den Pester Lloyd auf eine Online-Tageszeitung umgestellt. Ein Projekt, das sich erfolgreicher entwickelte, als wir das erwarten konnten. Um auf der Höhe der Zeit zu bleiben und noch mehr unabhängigen Journalismus aus der Mitte Europas bieten zu können, brauchen wir Ihre Hilfe...

ZUM BEITRAG

 


 

IMPRESSUM