(c) Pester Lloyd / 03 - 2012
NACHRICHTEN 18.01.2012
Vorbestrafter Fidesz-Politiker wird PR-Chef beim öffentlichen Rundfunk
Attila Várhegyi, ehemaliger Bürgermeister der ostungarischen Stadt Szolnok und
Staatssekretär in der ersten Orbán-Regierung sowie ehemals Mitglied des Fidesz-Parteipräsidiums, wird die Öffentlichkeitsarbeit der MTVA, der zentralen
Verwaltung des öffentlich-rechtlichen Runfunks, "unterstützen", heißt es in einer Aussendung der Medienbehörde vom Dienstag. Sein Vorgänger, László Szabó, verlässt
seinen Posten als Kommunikationschef der Behörde "in gegenseitigem Einvernehmen". Anstelle eines neuen Kommunikationschefs wird Várhegyi mit seiner Firma die Aufgaben übernehmen.
Várhegyi wurde vor einigen Jahren wegen kriminellen Immobiliengeschäften, die der Stadt
Szolnok einen amtlich festgestellten Schaden von 154 Mio. Forint (heute ca. 500.000 EUR) beschert hatten, zu einer Haftstrafe von einem Jahr, ausgesetzt zur Bewährung,
verurteilt und musste seinen kommunalen Posten räumen. Danach gründete er ein Kommunikationsunternehmen, die Prestige Media Kft., die, im Auftrag des Fidesz
mehrere Wahlkampagnen unterstützte, darunter die von Zsolt Páva, dem Bürgermeister von Pécs und auch den Fidesz-nahen Medien Echo TV und Magyar Hírlap zuarbeitete.
Várhegyi kommentierte seine Ernennung damit, dass es
eine "herausragende Ehre" sei und es viel zu tun gäbe. Die MTVA hat zunächst einen Vertrag über ein halbes Jahr mit seiner Firma abgeschlossen,
über die Höhe und die genauen Aufgaben wurde Stillschweigen vereinbart, wiewohl die MTVA stets betont, ein "neues, transparentes System" einführen zu wollen. Várhegyi
hätte, so heißt es in der Aussendung der Medienbehörde, für die Ausschreibung das "genaueste und günstigste Angebot" vorgelegt.
red.
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