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(c) Pester Lloyd / 06 - 2012      POLITIK 08.02.2012

 

Opposition in Ungarn fordert Rücknahme der Einschreibefristen für Studenten

Die Oppositionspartei LMP forderte den Ombudsmann für Menschenrechte, Máté Szabó, dazu auf, eine Klage beim Verfassungsgericht einzureichen, da durch eine viel zu kurze Bewerbungsfrist für Universitäts- und Hochschulstudiengänge die Rechte der Studierenden in einem erheblichen Maße eingeschränkt würden. Diese Ansicht vertritt auch Ágnes Osztolykán, stellvertretende Chefin des Parlamentsausschusses für Bildung, Wissenschaft und Forschung. Sie betonte, dass die am 15. Februar endende Frist zu kurz gesetzt sei und den Studierenden nicht genügend Zeit zu Verfügung stehe, um eine vernünftige Entscheidung fällen zu können, die mitunter das ganze Leben betrifft. Das Zugeständnis des Staatsministeriums für Bildung, das eine Verlängerung der Frist um 9 Tage vorsieht, bezeichnete sie als „lachhaft“. Das Parlament hatte Ende letzten Jahres eine Reihe neuer Gesetze verabschiedet, die unter anderem auch die Zahl der staatlich geförderten Studienplätze und die Teilnehmerzahl in Kursen, begrenzen. Máté Szabó kritisierte zudem, dass den Studierenden keine Informationen über die Voraussetzungen für die Bewerbungen zur Verfügung stehen würden, diese aber existenziell für die Wahl des zukünftigen Studienfaches seien.

 

Teil der Hochschulreform ist, neben einer Zentralisierung und Quasi-Abschaffung der Hochschulautonomität, auch der verpflichtende Verbleib von Absolventen in Ungarn. Sie sollen wenigstens die Hälfte ihrer gesamten Ausbildungszeit anschließend in Ungarn tätig sein, was also im Schnitt acht Jahre bedeutet, anernfalls müssten sie sämtliche Kosten selbst tragen.

AL

 

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