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(c) Pester Lloyd / 07 - 2012      POLITIK 13.02.2012

 

Chef der Budapester Verkehrsbetriebe wegen Bonus-Affäre zurückgetreten

Der Chef der Verkehrsbetriebe in der ungarischen Hauptstadt (BKV), Gyula Várszegi, ist am Freitag zurückgetreten, Oberbürgermeister István Tarlós nahm den Rücktritt bereits an. Offiziell wurden zunächst keine Gründe für den Schritt genannt, es wird aber davon ausgegangen, dass Várszegi die Konsequenzen aus einer Bonuszahlung von ca. 500 Mio Forint (ca. 1,7 Mio. EUR) an mehrere Manager des nur noch mit Nothilfen am Leben erhaltenen Unternehmens zu ziehen hatte.

Am letzten Dienstag protesierten über Tausend BKV-Mitarbeiter gegen das Ausbleiben von Kollektivvertragsverhandlungen vor der Firmenzentrale. Gleichzeitig erklärte Várszegi, dass "leider kein Geld" für ihre Forderungen da sei, nicht einmal für Kompensationszahlungen für diejenigen in den untersten Einkommensgruppen, die durch die flat tax weitere Einbußen hinnehmen müssen. Dann wurden die Bonuszahlungen bekannt. Várszegi war bis kurz vor der Wende Bahnchef und danach in etlichen stadtnahen Unternehmen, u.a beim U-Bahnbau tätig. Im November 2010, also nachdem Fidesz auch in der Hauptstadt die Macht übernommen hatte, wurde er zum Vorstandschef der BKV ernannt, vor allem, weil er als intimer Kenner der Srrukturen galt.

 

Die BKV war - stets miserabel gemanagt - Opfer systematischer Ausplünderung durch Mitarbeiter, Manager und Partei-Funktionäre der links-liberalen Regierungen, etliche Strafverfahren sind anhängig. Seit dem Regierungswechsel gibt es einen Streit zwischen Staat und Stadt hinsichtlich der Übernahme von Schulden und dem sinnvollsten Sanierungsweg, bei dem es auch zu Zerwürfnissen zwischen den Parteifreunden Tarlós und Premier Orbán kam. Das Vorgehen bei der Insolvenz der Malév könnte hier als Vorbild wirken, wobei jedoch Millionen der EU für den U-Bahn-Ausbau auf dem Spiel stehen.

red.

 

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