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(c) Pester Lloyd / 07 - 2012      NACHRICHTEN 14.02.2012

 

"Hungermarsch" kam vor dem Parlament in Ungarn an

Pünktlich zu Beginn der neuen Sitzungsperiode im Parlament, erreichten die Teilnehmer des "Hungermarsches" Budapest. Eine Woche lang schlug sich eine Gruppe von Aktivisten, Bürgermeistern und MSZP-Mitgliedern von Miskolc aus 200 km durch die Kälte, um auf die fortschreitende Verarmung in der Bevölkerung aufmerksam zu machen. Die Teilnehmer wurden einzeln auf die Bühne geholt und von einigen  hundert Anwesenden bejubelt. „Wir sind nach Budapest gekommen, um zu zeigen, dass ihr nicht allein seid!“,verkündeten sie von der Bühne herab. Die zentrale Forderung wurde durch den Slogan des Hungermarsches „Arbeit, Brot und einen existenzsichernden Lohn“ unterstrichen. Die Reden wurden mehrmals durch „Orbán raus“ oder „Arbeit und Brot“ Rufe unterbrochen.

Die oppositionelle MSZP war federführend bei der Organisation der Aktion, was auch entsprechende Reaktionen der Regierungsseite nach sich zog. Die Abschlusskundgebung wurde jedoch von Bannern der Szolidaritás dominiert, einer neuen, parteiunabhängigen Oppositionsbewegung. Auch andere Gruppen wie Tiszta Kezek (Saubere Hände) oder Egymillióan demokráciáért (Eine Million für die Demokratie) waren vertreten. Der MSZP-Parlamentsabgeordnete und Teilnehmer des Marsches, Nándor Gúr, zitierte aus einer Rede Orbáns, die noch dessen Zeit als Oppositionsführer stammt: „Eine Regierung kann dann abgelöst werden, wenn diese nicht im Sinne des Volkes handelt“ und fügte hinzu, dass es bald soweit sein werde.

 

Nationalwirtschaftsminister Matolcsy hatte vor einigen Tagen öffentlich erklärt, dass man von 47.000 Forint (ca. 160 EUR) im Monat (was den untersten Einkommensgruppen beim Mindestlohn und der neuen flat tax bleibt) "sehr gut leben kann." Die Teilnehmer haben die 47.000 Forint gesammelt und an Wirtschaftsminister Matolcsy übergeben, damit er davon bis 13. März leben kann.

Über den Hungermarsch zwischen Parteipolitik und tatsächlich steigender Verarmung berichteten wir in diesem Beitrag ausführlich.

Antje Lehmann

 

 

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