(c) Pester Lloyd / 08 - 2012 WIRTSCHAFT 24.02.2012
Ungarische Telekom mit stabilem Umsatz aber Verlusten
Magyar Telekom, Tochter der Deutschen Telekom, verbuchte allein im vierten Quartal
2011 einen Verlust nach Steuern von 38,7 Mrd. Forint, rund 134 Mio. EUR. Vor einem Jahr hatte man noch ein Plus von knapp 10 Mrd. verzeichnet. 20,1 Mrd. kostete die Telekom
2011 allein die Krisensondersteuer für Telekom-Unternehmen, die im kommenden Jahr halbiert werden soll.
Allerdings zahlte die MT in Q4 keine Sondersteuer, die
Verluste gehen hauptsächlich auf enorm hohe Abschreibungen und Amortisationen zurück, die gegenüber dem Vergleichszeitraum um fast 130% stiegen, 11,8 Mrd. Forint wurden als Verluste aus
Finanzgeschäften deklariert. Die Körperschaftssteuer stieg um fast 300% aufgrund von Einmaleffekten bei der Umbuchung früherer Gewinne unter neue
Steuergesetze. 1,3 Mrd. Forint bezahlte man allein für Gerichtskosten und Anwälte, wegen verschiedener Rechtsunsicherheiten, u.a. bei der
Tochter in Mazedonien, aber auch bei Gerichtsfällen in den USA ließen die Manager nochmals rund 22 Mrd. Forint beiseite legen.
Das operative Geschäft entwickelte sich 2011 durchwachsen, aber in Summe stabil, die
Umsätze des Konzerns stiegen um 2% auf fast 600 Mrd. Forint (heute rund 2,1 Mrd. EUR). Während die Festnetzsparte um 3,6% auf 240 Mrd, die Mobilfunksparte um 2,1% auf 308
Mrd. Forint nachließ, legten IT und Systemintegration um 8,4% auf 48,5 Mrd. EUR zu. Die Gesamtkosten konnten um 8% auf 540,8 Mrd. reduziert werden, dennoch sank auch der
operative Gewinn um fast 44% auf noch 63,2 Mrd. Forint. 2011 investierte das Unternehmen 83,3 Mrd. Forint, -8,7%.
Der MT-Vorstand geht für 2012 von Umsatzrückgängen von bis zu 2% aus, weil das
wirtschaftliche Umfeld sich weiter verschlechtere und man fürchtet, dass das verfügbare Einkommen der Kundschaft weiter abnimmt, so Vorstandschef Christopher Mattheisen
(Foto), der mit einem Ergebnis von 4-6% unter dem des letzten Jahres ausgeht. Die MT zahlt den Aktionären 50 Forint je Aktie Dividende.
red
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