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(c) Pester Lloyd / 12 - 2011  NACHRICHTEN 23.03.2011

 

Wieder Debatte um Sowjetdenkmal in Budapest

Der restitutorische Eifer der Budapester Stadtoberen hat ein nächstes Ziel gefunden. Am Mittwoch meldete die regierungsnahe "Magyar Nemzet", dass Oberbürgermeister István Tarlós bereits Gespräche mit Moskau führt, um eine Entfernung des Denkmals für die im Zweiten Weltkrieg gefallenen Sowjetsoldaten vom zentralen Szabadság tér zu erreichen. Das Denkmal war in den letzten Jahren häufig Ziel von Angriffen rechter Randalierer, auch die Fidesz-Regierung findet, dass das Denkmal den "Freiheitsplatz okkupiert" und daher besser woanders aufgestellt werden sollte, eine Forderung, die seit der Wende übrigens immer wieder einmal aufgestellt worden ist.

Gleichzeitig will man den Szabadság tér (Freiheitsplatz) in Roosevelt Platz umbenennen, weil dort die US-Botschaft steht, der jetzige Roosevelt Platz soll hinfort Széchenyi Platz heißen, da er mit der Széchenyi-Brücke und der Akademie der Wissenschaften an zwei zentralen Projekten "des ersten ungarischen Ministerpräsidenten" gelegen ist.

Nachdem die Meldung über Verhandlungen mit der russischen Seite bekannt wurde, ruderte der Bürgermeister zurück und trat in einer Sitzungspause der Stadtversammlung vor die Medien. Die Sache steht aktuell nicht auf der Agenda, Gespräche mit Moskau gibt es nicht. Er müsse zuerst mit dem Außenministerium über die Sache reden, da es sich bei dem Denkmal um eine zwischenstaatliche Vereinbarung handelt und er keine "diplomatischen Verwicklungen verursachen" möchte. Allerdings sei eine Verlegung grundsätzlich erwünscht, steht das Denkmal doch auf einer Stelle an der früher die Nationalflagge wehte, so Tarlós, daher sollte man mit der russischen Seite "eine ziviliserte Einigung" finden können.

 

Im Kampf um Budapest gegen die deutsche Wehrmacht, SS-Einheiten und deren ungarische Verbündete, starben 1944 zehntausende Sowjetsoldaten allerdings wird in Ungarn fast ausschließlich nurmer der eigenen Opfer gedacht, so spielt der Untergang einer ungarischen Armee am Don 1943 eine zentralere Rolle im öffentlichen Gedenken.

Über die Welle von Umbenennungen und die Werteverschiebung im Stadtbild lesen Sie mehr in diesem Beitrag:

Elvis auf den Heldenplatz! - Ein Land wird umgeschmückt
Nur Querulanten, Neider oder unbelehrbare Kommunisten können in der Sichtbarmachung der "Revolution an den Wahlurnen" Geschichtsrevisionsimus, wertlose Symbolpolitik oder gar heraufziehenden Personenkult erkennen. Sie werden "das ungarische Volk" nicht aufhalten.
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