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(c) Pester Lloyd / 25 - 2009
ESSEN & TRINKEN 15.06.2009
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Mediterraner Überbau
auf ungarischen Fundamenten
SYMBOL Budapest - eine kulinarische Entdeckung im alten Óbuda
Dass sich im Zentrum der ungarischen Hauptstadt eine Reihe vollmundiger Gasthäuser etabliert hat, ist nicht mehr zu übersehen. Darunter sind sehr
gelungene Etablissements, die ihre ungarische Herkunft nicht verleugnen, seltener sogar betonen. Aber auch Allerweltslokale ziehen die Touristen und gutbetuchte Ungarn in ihre Mauern.
 Nur wenig Vergleichbares findet man ein
paar Straßen weiter von der Mitte entfernt. Um so erfreulicher, dass an der Wiege der Stadt, in Obuda (Altofen), vor etwa zwei Jahren ein Restaurant-Komplex entstanden ist, der hoffentlich auch in
den kommenden Jahren seinen an Vorschußlorbeeren reichen Namen Ehren machen wird: „SYMBOL Budapest“ nennt sich der Zusammenschluss von sechs Gastroerlebnissen unter einem alten Dach.
In der noch unscheinbaren, aber langsam an Flair gewinnenden Béci út 56
betritt man das Ensemble durch einen Hauseingang, der früher Pferdefuhrwerken vorbehalten war, und kommt direkt in das überdachte Hof-Café mit Lounge, wo eine Speisenkarte mit italienischen Gerichten
aufwartet, die allesamt verblüffend authentisch gereicht werden. Eine Gaststätte, in der es so gut wie nichts am Essen auszusetzen gibt, ist uns in
Ungarn fast noch nie untergekommen. Aber vielleicht hatten wir ja einen Ausnahme-Abend erhascht... Noch stilgenauer gerät dann die Authentizität im
sich anschließenden, in sehr hellen Farben gehaltenen Italian Fusion Restaurant.
Die Küche kann also schon mal gleich vorweg und rundum bedenkenlos
empfohlen werden, zumal sich auch die Preise im mittleren Bereich bewegen. Wer aber nicht unbedingt halbnobel speisen möchte, der kann sich im Puskás
Sportpub bei Bier und kleinen Gerichten die Lebensgeschichte dieser ungarischen Fußball-Legende in einer Fotoschau an den Wänden betrachten.
Sportfunktionäre, Fußballfands und die Familie Puskás, die hier häufig anwesend ist, haben sich in die Betreibung und Ausgestaltung dieser beliebten
Kneipe rein geteilt. Ideen- und Geldgeber für den gesamten Restaurant-Komplex ist allerdings der Unternehmer und Kunstmäzen Sándor Barna, der seine Restauranterfahrungen aus Siófok nun in offensichtlich
gelungener Weise auf Budapest übertragen konnte.
 Mit bemerkenswertem Stilempfinden bis
ins kleinste Detail hat er auch den über 220 Jahre alten Weinkeller wiederbelebt und damit dem mediterranen Überbau ein typisch ungarisches Fundament gegeben. Bei unserem Besuch am Wochenende
konnte man in allen oberen Gasträumen zufriedene Gäste antreffen und im Keller ebensolch fröhlichen Zecher. Zweimal in der Woche ist dann auch der 200 Personen
fassende, abgedunkelte Live-Musik-Club für die unter 40-jährigen geöffnet. Unterm Dach ist eine so genannte Gallery & Eventhall eingerichtet, wo
regelmäßig wechselnde Ausstellungen nicht nur ungarischer Künstler zu sehen sind und die darunter liegende Gastronomie hier oben per Büfett oder
häppchenweise mitspielt. Dort wir am 16.6. um 18 Uhr die Ausstellung der mittlerweile auch international bekannten Malerin Johanna Kowács eröffnet.
Alles in allem ist nicht nur Óbuda mit seinem langsam wiedererstehenden, und
an manchen Ecken noch etwas schmuddeligen alt-neuen Stadtkern (leider wurde in den 70er Jahren die alte Bausubstanz fast völlig unter der Spitzhacke
begraben) eine Entdeckung wert, sondern auch die Gastrolandschaft, die hier in den letzten fünf Jahren entstanden ist. Unter all diesen erfreulichen
Erscheinungen ist aber das „SYMBOL Budapest“ ein kulinarischer Leuchtturm von dem man hofft, dass seine Lichtstrahlen auch in anderen Bezirke gesehen werden...
„Symbol Budapest“, H-1036 Budapest, Bécsi út 56,
Tischreservierung am Wochenende erforderlich:
36 1 333 5656, info@symbolbudapest.hu ,
www.symbolbudapest.hu
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(c) Pester Lloyd
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