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(c) Pester Lloyd / 11 - 2012     NACHRICHTEN   13.03.2012

 

Millionenaufträge für Jubelpropaganda in Ungarn an Fidesz-Freunde

Der Ex-Chef der heutigen Entwicklungsministerin Zuzsanna Németh, Péter Patonai, gewann mit seiner Firma Inter Media Group einen 800 Mio. Forint (ca. 2,7 Mio. EUR) schweren Auftrag, um Propaganda für die Regierung zu machen. Das Outsourcing ist insofern interessant, da erst kürzlich ein 1,2 Mrd. Forint schweres Sonderbudget für den Staatssekretär für Regierungskommunikation beschlossen wurde und nun die Frage im Raum steht, welche Sonderaufträge mit dem Budget eigentlich behandelt werden sollen. Daneben gibt es noch zwei Regierungssprecher, einen eigenen Sprecher des Premierministers, Parteisprecher und jedes Ministerium unterhält eine eigene Presse- und Kommunikationsabteilung.

Vielleicht sollte man auch mal die Nahverbindungen des Fidesz zu Fahnenherstellern überprüfen...

Patonai erhielt weitere Aufträge von staatlichen Einrichtungen im Wert von rund 1,7 Mio. EUR. Aufsehen erregte kürzlich auch die Vergabe eines "Kommunikationsauftrages" an einen vorbestraften Ex-Fidesz-Abgeordneten durch die Medienbehörde. Auch die "ehemalige" Sicherheitsfirma von Innenminister Sándor Pintér darf sich über regelmäßige staatliche Auftragseingänge freuen und das Portfolio der Mediengruppe um Minister Fellegi, das er freilich zuvor abgestoßen hat, wächst und wächst.

 

Selbstverständlich läuft bei den Auftragsvergaben alles nach Recht und Gesetz. Allein die Qualifikation der Bewerber sorgt dafür, dass die entsprechenden Ausschreibungen gewonnen werden, man kennt das ja. Die Opposition rechnete vor, dass man allein mit den 800 Mio. Forint für die "Jubelpropaganda" 150.000 arbeitenden Menschen die Differenz ihres Lohnes zahlen könnte, der durch die flat tax geringer geworden ist. Das ist natürlich der übliche billige, linke Populismus, denn der Weg in die Kommunikationsbranche steht schließlich jedem Ungarn offen...

Die ungarische Regierung hat für die kommenden Wochen ein Großgesetzeswerk gegen Korruption, Vetternwirtschaft und Amtsmissbrauch angekündigt.

red.

 

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