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(c) Pester Lloyd / 12 - 2012 NACHRICHTEN 22.03.2012
Gipfel der Demokraten: Premier von Albanien in Ungarn
 Der albanische Premierminister, Sali Berisha, hat sich am Montag in Budapest mit Viktor Orbán getroffen. Ausgerechnet den Besuch dieses "lupenreinen Demokraten" eine nutzte der ungarische Premier für eine gepfefferte Antwort Richtung Barroso, der kürzlich "diejenigen, welche die EU mit der Sowjetunion vergleichen" als fern jeder Ahnung von Demokratie bezeichnete. Orbáns Sprecher sagte zwar, dass dieser Vergleich nie gefallen sei (was eine Lüge ist), doch der Premier fühlte sich ohnehin angesprochen. Am Montag verkündete er, die „Länder in Mitteleuropa wissen sehr wohl was Demokratie ist, da keiner wie sie auch Diktaturen kennen.“ Er hätte dabei zur Illustration noch auf seinen Gast Berisha zeigen können, dessen Regime nicht weit von dem ist, was man gemeinhin als Diktatur bezeichnet, aber Orbán verkaufte ihn genauso als Demokraten wie sich selbst.
Auf die Frage eines Journalisten antwortete Orbán weiterhin, dass „Albanien heute sämtliche demokratische Standards erfüllt, die für einen EU-Beitritt vorausgesetzt werden, und somit gibt es keinerlei Grund zur Sorge diesbezüglich...“ Mit der Meinung steht Orbán, wie so oft, in der EU wieder einmal weitgehend allein. Wahlfälschungen, Schüsse auf Kandidaten, Bandenkriege, Verbrennung von Wahlurnen, Tote bei Protesten durch Sondereinheiten des Premiers, Parlamentsboykotte und Korruption bei Spitzenpolitikern und eine durch und durch mafiöse Verwaltung sind die "demokratischen Standards", die Albanien zu bieten hat. Die europäischen Demokraten können derweil nur hoffen, dass Orbáns Urteil über "demokratische Standards" und seine väterliche Fürsprache auf Unwissen über die Verhältnisse in Albanien zurückzuführen ist...
pk
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