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(c) Pester Lloyd / 16 - 2012     NACHRICHTEN   16.04.2012

 

Tausende beim "Marsch des Lebens" in Ungarn

Über zehntausend Menschen nahmen am Sonntag am "Marsch des Lebens" anlässlich des Holocaust Gedenktages in Budapest teil. Der Zug führte entlang des Pester Donauufers, wo sich u.a. ein Holocaust-Mahnmal befindet sowie eine Uferpromenande nach Sára Salkaházi benannt wurde, jener katholischen Ordensschwester die rund 100 ungarischen Juden das Leben rettete, denunziert und von den faschistischen Pfeilkreuzlern im Dezember 1944, gemeinsam mit anderen Juden an der Donau erschossen und in den Fluss geworfen worden ist.

Der Marsch des Lebens stand in diesem Jahr auch unter dem Eindruck aktueller antisemitischer Ausbrüche im ungarischen Parlament. Neben Opfer- und Antifaverbänden waren auch führende Politiker aller demokratischen Parteien vertreten, ebenso Parlamentspräsident und amtierender Staatspräsident László Kövér (Fidesz), dessen schwedischer Amtskollege Per Westerberg (Ungarn begeht in diesem Jahr das Wallenberg-Jahr), die Frau von Premier Orbán, der israelische Botschafter, der Oberste Richter Zoltán Lomnici sowie der höchste Katholik des Landes, Kardinal Erdö. Der israelische Parlamentspräsident übersandte eine Videobotschaft.

 

Die Organisatoren betonten, dass der diesjährige zehnte Marsch, vor allem auch den jungen Generationen eine Mahnung sein solle, dass die Ereignisse vor 70 Jahren keine singulären Vorkommnisse waren, sondern aus gesellschaftlichen Fehlentwicklungen enstanden, deren Ursachen latent sind. Offizielle Vertreter bekundeten hingegen liehber in allgemeinen Worten den Konsens gegen Antisemitismus, der Kardinal nannte ihn "unvereinbar mit dem Christentum".

Teile der linken Opposition werfen der Regierungspartei vor, nicht konsequent genug gegen Antisemitismus vorzugehen, weil man im Lager der Anhänger der offen neofaschistischen Partei Jobbik selbst nach Wählern fischt. Doch Extremismus verhindern, in dem man seine Anhänger "bindet", sei ein mehr als gefährliches Kalkül.

red.
 

 

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