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(c) Pester Lloyd / 16 - 2012     NACHRICHTEN   16.04.2012

 

Neonazis in Ungarn demonstrierten gegen "Landraub"

Anhänger der neofaschistischen Partei Jobbik haben am Samstag im südwestungarischen Komitat Somogy eine Kundgebung gegen den Besitz "ungarischen Landes durch Ausländer" bagehalten. Dazu suchten sie sich ein 7000 Hektar großes Anwesen bei Görgeteg aus, das sich im Besitz eines Mitgliedes der italienischen Benetton-Familie befinden soll. Über einhundert Personen, viele in den üblichen uniformähnlichen Trachten und mit Jobbik- und Árpádfahnen bestückt, skandierten, "Ungarische Erde in ungarische Hand", Redner sprachen davon, dass man den "unmoralischen Landraub" überalle im Lande stoppen müsse. Das Ziel der Partei sei es ein "Netzwerk von kleinen und mittelgroßen Familienbetrieben" zu errrichten. Eine Jobbik-Parlamentsabgeordnete sprach davon, dass "man nicht eher ruhen werde, bis das ganze ungarische Land wieder in ungarischem Eigentum ist." Die Demo zog anschließend in die Stadt Kaposvár weiter.

 

Jobbik sattelt mit diesen Aktionen auf die neue Landwirtschaftsstrategie der Regierung auf, die - nicht ganz so radikal - ebenfalls den "Krieg gegen Spekulanten" propagiert und den Erhalt "ungarischer Erde" für den "ungarischen Landmann" als strategisches Staatsziel ausgegeben hat. Im Visier sind dabei in erster Linie die sogenannten Taschenverträge, bei denen Einheimische unter Verwendung von Strohmännern und -firmen ihr Land an Ausländer verkaufen, was so nicht erlaubt ist. 2014 läuft ein mehrfach bei der EU verlängertes Landkaufmoratorium für Ausländer aus, die EU hat eine weitere Verlängerung ausgeschlossen. Ungarn will dennoch einen "eigenen Weg" gehen.

Mehr zu Thema in:
Land(rück)nahme - März 2012
Ungarn erklärt Bodenspekulanten "den Krieg"

red.

 

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