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(c) Pester Lloyd / 23 - 2012     BUDAPEST 06.06.2012

 

Suppe - und Punkt.

Restauranttipp: Fastfood für Suppengourmets in Budapest

Auf dem kurzen Weg vom Kálvin tér zur Donau könnte man den kleinen Laden mit dem schlichten Namen LEVES. leicht übersehen, wäre da nicht dieser Andrang von Menschen, die sich ihre wohlverdiente Zwischenmahlzeit abholen. Und auf einmal wird einem auch klar, was all die ganzen Leute, die einem zuvor entgegen gekommen sind, genüsslich aus ihren Pappbechern löffeln. Schnelle, frische und originelle Suppen...

In unmittelbarer Nähe des Lokals gibt es mehrere Ableger großer Fastfood-Ketten, doch wer die Perle auf dem Vámház körút einmal entdeckt hat, wird sich das nächste Mal genauer überlegen, ob er sich in der Mittagspause nochmal einen Burger oder nicht doch lieber eine Suppe holt. Wie der Name vermuten lässt, bilden vor allem Suppen (leves auf ungarisch + pont = Punkt) die Spezialität des Hauses. Jeden Tag gibt es fünf verschiedene Kreationen im Angebot, davon zwei vegetarische, zwei mit Hühnchen und eine kalte Obstsuppe nach ungarischer Tradition.

Täglich frisch zubereitet steht den Kunden so eine täglich wechselnde Vielfalt zur Auswahl. Safran-Karotte, Sesam-Hühnchen oder kalte Sauerkirschsuppe sind nur einige Beispiele davon, was die Küche so zu bieten hat. Auch bei „nur“ fünf Möglichkeiten kann die Entscheidung da wirklich schwer fallen, einen Versuch wert sind jedoch alle. Hat man eine Suppe gewählt, kann man dazu noch verschiedene ausgefallene Toppings wählen, die den Genuss abrunden. Käse, Sauerrahm, Kürbiskerne, Croutons oder Tortilla-Chips sind auch hier nur wenige Beispiele. Wen das überfordert, der kann sich auch gefahrlos auf die Empfehlung der Suppen-Genies hinterm Tresen einlassen. Das wirklich besondere am Lokal ist jedoch, dass Teller überhaupt nicht zum Inventar gehören, sondern alle Suppen in Bechern „to go“ serviert werden. Anders ließe sich die Nachfrage in dem nur wenige Quadratmeter großen Lokal, das lediglich außen ein paar Stehtische besitzt, auch kaum bewältigen.

Der Qualität des Essens tut dies jedenfalls keinen Abbruch, trotz der studentenfreundlichen Preise von 390 - 450 HUF (1,30 - 1,50 EUR) pro Suppe. Für den größeren Appetit gibt es außerdem noch verschiedene Sandwiches im Angebot, die im Menü zusammen mit der Suppe schon ab 690 HUF (2,30 EUR) zu haben sind. Als kleiner Nachtisch stehen hausgemachte Cookies auf der Karte. Überhaupt wird Handarbeit in der kleinen Küche groß geschrieben. „Wir probieren gerne einfach aus, was gut passen könnte. Doch wenn uns etwas nicht schmeckt, dann schütten wir es lieber weg, als es zu verkaufen.“, sagt Ádám Gögge, einer der Gründer von LEVES.:„Mein persönlicher Favorit ist übrigens die panamanesische Hühnersuppe“.

Er betreibt den Laden seit knapp einem Jahr zusammen mit seinem Kollegen Zoltán Horváth. Kennengelernt hatten sich die 24 Jahre jungen Küchenchefs eigentlich im Studium der Wirtschaftswissenschaften, doch für beide war schnell klar, dass sie lieber etwas Eigenes machen wollten. Ádám, der zuvor schon in verschiedenen Restaurants in der Küche stand, lag da nichts näher, als selbst Essen anzubieten: „Wir wollten beide unbedingt Suppen machen und das Konzept gab es in Budapest bisher so noch nicht.“ Obwohl die beiden mittlerweile ein etwa zehnköpfiges Team um sich haben, bedeutet die Selbstständigkeit mindestens sechs Tage Arbeit die Woche.

 

Bereut haben sie den Schritt bisher trotzdem nicht. „Es ist immer schön zu hören, wenn es jemandem schmeckt“, sagt Alex. Von Montag bis Samstag verkauft das LEVES.-Team nun täglich etwa 600 Suppen, Ruhe kehrt wenn überhaupt erst kurz vor Feierabend ein. Wer nun Angst hat, dass er die etwas andere Suppenküche übersehen könnte, der kann sich auch an der originellen Werbeslogans orientieren. „Eat the Street“ oder „Eat or we both starve“ hat Ádám, der auch ein Faible für Street-Art hat, in mühevoller Handarbeit an die Fassade gepinselt. Die Kreativität beschränkt sich bei LEVES. also nicht nur auf die Küche.

LEVES.: Vámház körút 14, 1053 Budapest, IX.,
Öffnungszeiten: Montag-Samstag 11.00-19.00,
Info:
www.facebook.com/levespont

Tim Allgaier

 

 

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