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(c) Pester Lloyd / 26 - 2012     NACHRICHTEN 27.06.2012

 

Jüdische Organisationen protestieren gegen antisemitischen Lehrplan in Ungarn

Alle wichtigen jüdischen Organisationen und Gemeinden haben die ungarische Regierung in einer gemeinsamen Erklärung dazu aufgefordert, die Schrifststeller József Nyirö (1889-1953), Albert Wass (1908-1998), István Sinka (1897-1969) and Dezsö Szabó (1879-1945) aus dem nationalen Rahmenlehrplan zu streichen. Nach den Plänen der Regierung sollen die Werke dieser Herren ab kommendem Jahr Pflichtlektüre für ungarische Schüler werden. "Es ist nicht akzeptabel, dass sie (diese vier Schriftsteller) einen integralen Bestandteil der Ausbildung der ungarischen Jugend" darstellen.

 

Vor allem Nyirös Ergebenheit zu und Mitwirkung am faschistischen Pfeilkreuzler-Regime stört die Vertreter der ungarischen Juden, aber auch das ausgrenzende völkische Geschreibsel aller vier Schrifsteller, mit deutlichen antisemitischen Sentenzen. Wass z.B. hat sich selbst als "stolzen Antisemiten" bezeichnet, Sinka judenfeindliche Gedichte geschrieben, Szabós Beiträge wiederum befeuerten die öffentlche Stimmung für die Einführung der ersten Judengesetze in Europa. Es sei erschreckend, dass das Werk von Imre Kertész, Ungarns einzigem Literaturnobelpreisträger (und Jude) nur im Abschnitt "Literaturpreise" behandelt wird anstatt im Bereich Literatur, man ihn damit also aus der ungarischen Literaturgeschichte aussortiert, diese dafür mit Blut-und-Boden-Schriftstellern "bereichert".

Die Nyirö-Verhehrung seitens des Parlamentspräsidenten hatte dieser Tage (siehe Foto oben) zu erheblichen Verstimmungen in Israel und mit Rumänien geführt. In diesem Beitrag finden Sie auch weiterführende Links zu diesem Themenkreis.

red.

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