Hauptmenü

 


Kleinanzeigen für
Ungarn und Osteuropa
Stellenanmarkt
Immobilienmarkt
Geschäftskontakte
Privatanzeigen
Anzeigen ab 35.- / Monat

 

(c) Pester Lloyd / 26 - 2012     BALKAN 25.06.2012

 

Nachrichten vom Balkan

Aus Bosnien, Kroatien, Kosovo, Mazedonien, Bulgarien

Unruhen in Bosnien nach Kroatiens Ausscheiden bei der EM

Nach der Niederlage der kroatischen Mannschaft gegen Spanien kam es Montagabend in der multiethnischen Stadt Mostar zu Unruhen. Nach Medienberichten versuchten Hooligans aus dem kroatischen Teil der Stadt in den bosnisch-muslimischen Teil der Stadt zu gelangen, wurden dabei jedoch von Polizeikräften aufgehalten. Es kam zu Vandalismus und Sachbeschädigung, so wurden beispielsweise Mülleimer in Brand gesetzt. Die Hooligans attackierten die Polizei mit Flaschen und Steinen. Sieben Personen wurden festgenommen.

Mehr zur aktuellen Lage in Bosnien

Bevölkerung in Kroatien mehrheitlich mit pessimistischen Zukunftsaussichten

 

Anfang der Woche wurden die Ergebnisse einer Umfrage bekannt, laut der 60 % der kroatischen Bevölkerung keine Zukunft für sich oder ihre Familien sehen und sogar drei Viertel nicht davon ausgehen, dass politische Parteien zum Wohle der der Bevölkerung da sind. 64% sind unzufrieden mit den Entwicklungen in Kroatien und der Arbeit der Regierung. Die Erhebung wurde vom Magazin Banka, dem Marktforschungsinstitut Hendal und der Allianz unter 600 Teilnehmern durchgeführt.

Scharmützel an der Grenze des nördlichen Kosovo
- EU-Schlichter mit Tomaten beworfen

An der nord-kosovarischen Grenze zu Serbien wurden Friedenstruppen attackiert und ein Soldat verletzt. Laut dem KFOR-Kommando wurde der Posten bei Brnjak am Dienstagnachmittag mit zwei Handgranaten angegriffen. Es handelt sich bereits um die zweite Attacke auf die KFOR innerhalb einer Woche. Am Wochenende hatten die Truppen Straßenblockaden in der Umgebung geräumt. Der serbisch dominierte Nordkosovo wird noch immer de facto von serbischen nicht-offiziellen Einrichtungen kontrolliert, obwohl de jure die kosovarische Regierung dafür zuständig ist. Serbien sieht den Kosovo als Provinz an, der Kosovo hat jedoch 2008 unilateral seine Unabhängigkeit beschlossen, die mittlerweile auch von der Mehrheit der EU-Staaten anerkannt wurde.

Unterdessen wurde der EU-Schlichter Robert Cooper, der zwischen Serbien und dem Kosovo vermitteln soll, bei seinem Aufenthalt in Pristina mit Tomaten beworfen. Aktivisten der Gruppe Vetevendosje (Selbstbestimmung) hielten außerdem noch Plakate mit Inschriften wie „Stoppt den Dialog!“, „Keine Verhandlung. Selbstbestimmung!“ und „Serbien hat sich niemals für die Verbrechen entschuldigt“ hoch. „Wir protestierten gegen den paternalistischen und restriktiven Ansatz des EU-Vertreters Robert Cooper und gegen die unterwürfige und beschämende Haltung der Regierung ", hieß es in einer Pressemitteilung von der Gruppe.

Namensstreit zwischen Mazedonien und Griechenland wird über Autoplaketten geführt

Griechische Grenzbeamte haben damit begonnen die Buchstaben „MK" auf mazedonischen Autokennzeichen mit einem eigenen Aufkleber zu überkleben - eine neue Episode im Namensstreit. Auf dem Sticker der griechischen Behörden steht auf Englisch und Griechisch „Von Griechenland als FYROM (Former Yugoslav Republic of Macedonia – Ehemalige jugoslawische Republik Mazedonien) anerkannt.“ Mazedonien möchte offiziell „Republik Mazedonien“ heißen, dies weist jedoch Griechenland aufgrund der eigenen Provinz Mazedonien und dem historischen Mazedonien als unzulässigen implizierten Gebietsanspruch zurück.

Kroatien hat dritthöchste Jugendarbeitslosigkeit in Europa

Hinter Spanien und Griechenland ist Kroatien, das Land in Europa mit der dritthöchsten Jugendarbeitslosigkeit. Von insgesamt  330000 Arbeitslosen sind 130000 junge Leute, gab die NGO „Croatian youth network“ auf einer Konferenz in Zagreb am Dienstag bekannt. Nikola Bukovic, Mitglied der NGO, sagte die größten Probleme die die hohe Arbeitslosigkeit verursachen würden, „seien die Mängel im Bildungssystem, die schlecht durchgeführten Reformen im Schulsystem, der unflexible Arbeitsmarkt sowie Korruption, Nepotismus und Klientelismus.“

Bulgarien führt größte Schattenwirtschaft in der EU

 

Bulgariens “informelle” Wirtschaft ist im Verhältnis zum BIP von allen Ländern der Europäischen Union am Größten, mit einem Anteil von über 30 % am BIP, wie aus einer aktuellen Studie des Bulgarischen Business Center hervorgeht. Nach Daten der Europäischen Kommission, liegt die durchschnittliche Größe der Schattenwirtschaft in den EU-Ländern zwischen 15 und 17 % des BIP - von 10 bis 12 % in Deutschland und Dänemark, bis fast 30 % in Griechenland und Italien. Die Sektoren mit dem größten Anteil am bulgarischen Schwarzmarkt sind der Bau-, Tourismus- und Gesundheitssektor, in denen bis zu 60 % der Dienstleistungen schwarz angeboten werden.

Umbenennung von Straßennamen in Mazedonien stößt auf Widerstand

Am Donnerstag gab der Rat der Stadt Skopje seine Zustimmung zu rund 30 neuen Straßennamen, die von der regierenden VMRO DPMNE vorgeschlagen worden waren. Dies ist die erste Massen-Umbenennung von Straßen seit Mazedoniens Unabhängigkeit vor 20 Jahren. Die oppositionellen Sozialdemokraten kritisierten, dass einige Straßen, die nach antifaschistischen Kriegshelden benannt seien, nun nach Nationalisten benannt würden, worin die Opposition klaren Geschichtsrevisionismus erkennt.

Tim Allgaier

___________________________________

Zwischenbericht in eigener Sache:
Spendenziel zu 75% erreicht - DANKE!!! >>>
___________________________________