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(c) Pester Lloyd / 29 - 2012     BOULEVARD 19.07.2012

 

Tag des Sieges

Schlacht um Belgrad von 1456: Regierung von Ungarn lässt zum Feiern antreten

Man könnte meinen, unser Land hat andere Sorgen. Falsch. Eben weil unser Land ganz andere Sorgen hat, wird mit besonderer Inbrunst die Vergangenheit gefeiert, zumindest die wenigen Anlässe, da wir Ungarn einmal siegreich auf dem Schlachtfeld verblieben. Zum "Sieg von Nándorfehérvár" gibt es am Sonntag Hunderte Schüler auf Booten und Wasserfontänen in Nationalfarben...

Die berühmte ungarische Seemacht vor Belgrad.

Während Mohács, Trianon, das Knie des Don, 1945, 1956, 1849 und neuerdings auch 1989 eher trübselige bis trotzige Siegesgefühle in unseren Brüsten heraufbeschwören, haben die Historiker unter unseren Regierungsstrategen doch einen Sieg, knapp am Ausgang des Mittelalters ausgegraben, um Pracht und Herrlichkeit der magyarischen Streitkräfte doch wenigstens einmal im Jahr in hellem Glanze erstrahlen zu lassen.

1456 schlugen die Ungarn die Türken bei Nándorfehérvár, heute besser bekannt als Belgrad, aber das muss ja nicht so bleiben. Dass die Ungarn danach noch 229 Jahre Besetzung durch die Osmanen ertragen mussten, bis sie die Habsburger in ein neues Joch befreiten, das unseren Magnaten (Leistungsträger) so viel Gewinn abwarf, dass man gemeinsam mit den Österreichern in den Ersten Weltkrieg und geradewegs nach Trianon marschierte, um dann in den Vierzigern Jahren seine ganze Christlichkeit an den eigenen Bürgern auszuleben, können freilich nur linkslinke Klugschwätzer so sehen.

 

Die "Verteidigung des christlichen Europas" ist schließlich in der neuen Verfassung als herausragende Leistung der Ungarn niedergeschrieben, daher gibt es ganz zu Recht dafür einen offziellen Gedenktag. Ohne diesen Sieg, wüsste man in Europa bis heute nicht, wann Mittagszeit ist! - Wir wünschen den Lesern den Genuss der ungekürzten Lektüre dieser Regierungsverlautbarung, deren weitere Kommentierung wir uns aus Ehrfurcht versagen. Nur eine Frage bleibt offen: Ist der türkische Botschafter etwa auch eingeladen?

"Am Sonntag vor 556 Jahren haben christliche Truppen, angeführt von János Hunyadi, erfolgreich Nándorfehérvár verteidigt und dabei dem türkischen Sultan Mehmet II. eine verheerende Niederlage zugeführt. Die Schlacht am 22. Juli 1456 dauerte mehr als zwei Wochen und stoppte die seit 70 Jahren anhaltenden Vormärsche der Türken in Europa. Im letzten Jahr erklärte die ungarische Regierung diesen Tag zu einem `herausgehobenen Gedenktag der der ungarischen und europäischen Geschichte`, den Tag des Sieges von Nándorfehérvár.

An diesem Gedenktag wird ein Bootskonvoi an der Kettenbrücke eintreffen, Salut schießen und Verteidigungsminister Csba Hende wird im Namen der Regierung eine Feierrede an der Statue von János Hunyadi an der Fischerbastei halten.

Der Sieg von Nándorfehérvár ist einer der wichtigsten ungarischen Siege in der ungarischen Militärgeschichte, unter dem Gesichtspunkt der militärischen Herausforderung, wie der langfristigen Konsequenzen als auch der internationalen Bedeutung. Die Glocken in der christlichen Welt werden seitdem zur Mittagszeit in Erinnerung an diesen Sieg geläutet, der Papst rief die Menschen dazu auf, immer zum Glockengeläut für ihre Freiheit zu beten.

Am Sonntag um 10 Uhr wird ein Konvoi von zivilen und militärischen Schiffen auf Höhe der Akademie der Wissenschaften anlegen, mit 300 Grundschülern, Gymnasiasten und Studenten aus dem ganzen Land an Bord. Als besondere Einlage wird auch ein Feuerwehrboot im Konvoi sein, das durch Wasserfontänen in den Nationalfarben dem besonderen Anlass seinen Tribut zollen wird. 10.30 Uhr wird das Bombensuch- und Marineregiment der Ungarischen Streitkräfte die Helden der Schlacht mit einem Salut ehren. Es wird sich lohnen, die Ankunft des Konvois und die Ehrenbezeugungen von der Kettenbrücke oder den Donauufern aus zu beobachten.

Anschließend werden Studenten, angeführt vom Festbataillon der Armee, eine Prozession über die Kettenbrücke, zur Statue von János Hunyadi in die Budaer Burg abhalten. Wenn dann um Zwölf Uhr Mittags die Glocken geläutet haben, wird eine Erinnerungsstunde mit militärischen Ehren abgehalten werden, wozu auch Kranzniederlegungen und eine Schweigeminute mit dem Absenken der Köpfe gehören werden. Außerdem erwartet die anwesenden Studenten eine besondere Geschichtsstunde."

Das Ministerium für Öffentliche Verwaltung und Justiz

cs.sz.

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