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(c) Pester Lloyd / 32 - 2012     OSTEUROPA 06.08.2012

 

Wirtschaft

Aktuelle Nachrichten aus Osteuropa

Polen: Arbeitslosigkeit bald über 14%? - Slowakei: Fehlende Transparenz bei staatlichen Unternehmen - Tschechien: Verkauf der tschechischen Schlecker-Filialen geglückt - Regierung weitet Uranabbau in Tschechien aus - Rumänien: Reisefreudigkeit der Rumänen sinkt - Bulgarien: EU-Gelder zum Säubern der Schwarzmeerküste - Mazedonien: Unternehmer kritisieren finanzielle Hilfe vom Staat - Kroatien veröffentlicht Namen von Steuersündern

Polen: Ohne sofortige Intervention steigt die Arbeitslosigkeit

Die Arbeitslosenquote in Polen könnte Ende 2012 bei weit über 13 Prozent liegen, sofern nicht sofort effektive Maßnahmen dagegen ergriffen werden, warnte Vize-Arbeitsminister Jacek Mecina. Die Pläne habe sein Ministerium bereits ausgearbeitet, doch bislang fehlt die Freigabe von 500 Mio. Zloty (120 Mio. EUR) durch das Finanzministerium. Der Finanzminister pocht auf Sparziele, die man einhalten müsse, weshalb sich ein regelrechter Streit zwischen beiden entwickelt. Am meisten leiden selbstverständlich die betroffenen Arbeitslosen unter der unabgestimmten Vorgehensweise der Regierung. Die Quote lag Anfang des Jahres bereits einmal bei 13,5 Prozent, sank jedoch mit Beginn der Sommersaison wieder. Polen hat seit jeher eine der höchsten Anteile an Arbeitslosen innerhalb der EU und politische Maßnahmen konnten bisher noch keine Trendwende herbeiführen.

Slowakei: Fehlende Transparenz bei staatlichen Unternehmen

 

Die Antikorruptionsorganisation Transparency International hat die Informationspolitik diverser slowakischer Unternehmen überprüft und festgestellt, dass Konzerne im Besitz des Staats oder von Kommunen ein erhebliches Transparenzdefizit aufweisen. Das staatliche garantierte Recht auf Informationsauskunft bei öffentlichen Stellen funktioniere in der Praxis nur mangelhaft, teilte ein Sprecher des slowakischen Ablegers der NGO mit. Viele Unternehmen seien darüber hinaus in einem beunruhigenden Maße „politisiert“, die nötige Distanz zu politischen Entscheidungsträgern sei oft nicht vorhanden.

Tschechien: Verkauf der tschechischen Schlecker-Filialen geglückt

Wie der Insolvenzverwalter der bankrotten Drogeriemarktkette Schlecker mitteilte, ist es gelungen, die 140 Filialen in Tschechien zu verkaufen. Käufer ist der Handelskonzern P.K. Solvent (PKS), der seinen Marktanteil mit der Übernahme der Schleckerläden nach eigenen Angaben auf 20 Prozent steigern konnte. Alle früheren Mitarbeiter wurden übernommen und auch zukünftig seien keine betriebsbedingten Kündigungen geplant, teilte PKS mit. Der Erlös des Verkaufs fließt in die Konkursmasse des deutschen Schleckerkonzerns mit ein, obwohl Schlecker International GmbH nicht von der Insolvenz betroffen ist. Allerdings gehören sie mehrheitlich ebenfalls Anton Schlecker und werden deshalb auf sein Vermögen angerechnet.

Regierung weitet Uranabbau in Tschechien aus

Die tschechische Regierung plant den Ausbau der Uranmine in Rozna, Südost-Tschechien. Neben Tschechien ist Rumänien das einzige EU-Land, das überhaupt selbstständig Uran abbaut. Gleichzeitig zu der bestehenden Förderung soll jedoch auch nach weiteren Standorten gesucht werden. Vor kurzem erst kündigte die tschechische Regierung an, den Anteil der Atomenergie im Land weiter zu steigern, auf etwa 50 Prozent, wozu auch der Ausbau bestehender Kernkraftwerke geplant ist.

Rumänien: Reisefreudigkeit der Rumänen sinkt

Eine aktuelle Studie zeigt auf, dass immer weniger Rumänen für den Sommer eine Auslandsreise planen. Nur etwa ein Drittel der Befragten, die sich einen Urlaub finanziell leisten können, gaben an, in ein anderes Land fahren zu wollen. 2010 betrug der Anteil noch 50 Prozent. Allgemein geben die rumänischen Bürger wenig Geld für Reisen aus, wie sie selbst angeben. 40 Prozent der Befragten wollen weniger als 220 EUR für den Urlaub aufwenden, lediglich fünf Prozent rechnen mit über 1000 EUR Reisekosten. Hauptgrund für das fehlende Fernweh ist ein pessimistischer Blick auf die wirtschaftliche Lage des Landes und die eigenen Finanzen, weshalb viele Familien gänzlich auf einen Urlaub verzichten.

Bulgarien: EU-Gelder zum Säubern der Schwarzmeerküste

Bulgarien erhält von der Europäischen Union lang ersehnte finanzielle Unterstützung, um die lange Küstenlinie des Landes zu säubern und instand zu setzen. Die 97 Mio. BGN (50 Mio. EUR) dafür stammen aus dem EU-Operationsprogramm für den Umweltschutz. Bulgariens Umweltministerin Nona Karadzhova wird den Vertrag unterzeichnen. Des weiteren ist eine zusätzliche EU-Förderung aus einem anderen Topf vorgesehen, durch die Bulgarien 75 Mio. BGN (38 Mio. EUR) erhält, um in Sozopol eine moderne Kläranlage zu errichten. Aktuell wird das Abwasser in vielen Orten noch, teilweise legal, ins Meer geleitet.

Mazedonien: Unternehmer kritisieren finanzielle Hilfe vom Staat

Fast die Hälfte aller mazedonischen Firmen haben ihre Konten wegen schwerer Liquiditätsprobleme eingefroren. Das ergab eine kürzlich veröffentlichte Studie. Grund dafür sei vor allem die geringe Nachfrage am Markt. Finanzminister Zoran Stavreski gab bekannt, die Regierung werde 100 Millionen Euro als Darlehen zur Verfügung stellen. Dieses Hilfsangebot wurde allerdings nicht überall begeistert aufgenommen. Viele Geschäftsleute unterstellen, dass der Staat mit diesem Darlehen nur die Summe zurückzahlt, die er den Unternehmen sowieso für diverse Auftragsarbeiten schuldet. „Genau diese Schulden, die der Staat bei uns hat, sind der Grund für die Liquiditätsprobleme“, erklärte ein Unternehmer. Vertreter der Regierung wiesen diesen Vorwurf zurück. Der Staat hätte keine Schulden in dieser Höhe.

Kroatien: Finanzministerium veröffentlicht die Namen von Steuersündern

 

7.124 Firmen sowie 82.180 Privatpersonen stehen namentlich auf der Liste, die das Finanzministerium am Dienstag veröffentlichte. Sie alle haben ihre Steuern nicht bezahlt und damit, nach Angaben des Finanzministeriums, die Staatskasse in den letzten 12 Jahren um mindestens 7 Milliarden Euro geprellt. Die Veröffentlichung der Namen soll nun Druck auf die säumigen Zahler ausüben. Kritiker meinen allerdings, dass die Maßnahme wenig Sinn macht, da „die meisten Firmen auf der Liste sowieso schon bankrott sind“. Auch in anderen Ländern werden derartige schwarze Listen geführt, ohne dass die Ausfallquote sprübar sinken würde.

ta / eg / red

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