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(c) Pester Lloyd / 35 - 2012   NACHRICHTEN 29.08.2012

 

Neues Theater in Ungarn zieht antisemitisches Stück nach Protesten zurück

Das antisemitische Theaterstück "Der sechse Sarg" des kürzlich verstorbenen Neonazis István Csurka kommt nun doch vorerst nicht auf die Bühne des "Neuen Theaters" von Budapest. Am Dienstag ließ der Budapester Oberbürgermeister István Tarlós mitteilen: dass Direktor György Dörner das Stück zurückgezogen hätte, nachdem er, Tarlós, ihm seine Meinung dazu gesagt hätte. Anstelle des geplanten, kommt nun ein anderes Csurka-Stück, "Überleben" auf den Spielplan, "mit einem anderen Thema", wie es in der Aussendung heißt.

In dem Stück geht es "um das Schicksal von ethnischen Ungarn in Siebenbürgen" und war in der Kádár-Zeit verboten. Zuvor verteidigte das Theater die geplante Uraufführung des "Sechsten Sarges" damit, dass es sich um ein "sehr wichtiges Werk" handelt. Es thematisiert die gängigen jüdischen Weltverschwörungstheorien, die Schuld an Trianon etc. seien und gibt den Juden so Mitschuld am Holocaust. Der mit der Aufführung betraute Regisseur will jedoch nicht ausschließen, dass das Stück "in einer weniger hysterischen öffentlichen Atmosphäre" nicht doch noch aufgeführt werden kann.

 

Direktor Dörner (auf dem Foto bei einer Veranstaltung der neofaschistischen Partei Jobbik) ist selbst der rechtsradikalen Szene zugehörig und wurde im Vorjahr unter Protesten und gegen den Rat des städtischen Fachgremiums von Dörner zum Direktor des "Új Színház" gemacht, was als taktische Konzession an die "intellektuelle" Rechte gelten kann. Csurka sollte damals auf Dörners Wunsch mit in die Leitung des Theaters einsteigen, nachdem Tarlós ihm aber seine Meinung dazu gesagt hatte, zog Dörner diesen Wunsch zurück... Dörner kündigte an, dass in seinem Theater nun "nationale Stücke" gespielt werden sollen und die "liberale Kulturhegemonie" zu durchbrechen sei. Bei den ersten Aufführungen unter Dörner erschienen uniformierte Neonazis.

red.

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