Hauptmenü

 

Kleinanzeigen für
Ungarn und Osteuropa
ab 35.- EUR / 30 Tage

 

 

 

(c) Pester Lloyd / 35 - 2012   NACHRICHTEN 29.08.2012

 

Orbán-Getreue erzwingen Zinssenkung bei Zentralbank in Ungarn

Am Dienstag senkte der Währungsrat der Ungarischen Nationalbank den Leitzins "überraschend" um 25 Basispunkte von 7 auf 6,75%, das ist die erste Absenkung nach fast einem Jahr unveränderter Zinsrate. MNB-Chef Simor sprach von einer knappen Mehrheit für die Absenkung. Was nur wie eine leichte Korrektur, also Zentralbankroutine ausschaut, ist aber ein handfestes politisches Beben, machten nämlich die externen von der Orbán-Regierung entsandten Mitglieder des Währungsrates ihre Ankündigung wahr, eine Zinssenkung notfalls auch gegen den Willen des MNB-Chefs und seiner beiden Stellvertreter durchzusetzen.

Diese halten jede Zinssenkung zum jetzigen Zeitpunkt für ökonomisch zu riskant und haben dabei vor allem die Währungs- und Preisstabilität im Blick. Vor allem die Inflation schoss aber im Juni und Juli deutlich über die Prognosen hinaus, das BIP sank das zweite Quartal in Folge und die Stabilität des Forint ist bekanntermaßen mehr als trügerisch und eher von äußeren Faktoren wie Euroschwäche, Tourismussaison, Einberechnung des kommenden IWF-Deals getragen, denn von innerer wirtschaftlicher Stärke.

 

Wie auf Ansage, sackte der Forint mit der Zinssenkung binnen Minuten von 277 auf 281 und steht am Tag danach bei ca. 284 Forint / Euro. Die Zinssenkung war, auch wenn sie mit "Wachstumsimpulsen" begründet wurde, eine politische Machtdemonstration der Orbán-Regierung, die damit zeigte, dass man die Unabhängigkeit der Zentralbank auch ohne Kollision mit EU-Recht angreifen kann.

Alle weiteren Hintergründe dazu in:
Das Zinsmantra: Steht der Zentralbank in Ungarn ein Putsch bevor?

red.

___________________________________

Zwischenbericht in eigener Sache:
Spendenziel zu 75% erreicht - DANKE!!!
>>>
___________________________________