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(c) Pester Lloyd / 36 - 2012   NACHRICHTEN 03.09.2012

 

Investitionen in Ungarn weiter im Sinkflug
Erzeugerpreise treiben Inflation

Nachdem das Statistische Zentralamt in Budapest, KSH, bereits für die vergangenen zwei Quartale eine rezessive Wirtschaftsentwicklung bilanzieren musste, sind auch die Aussichten in die Zukunft alles andere als rosig. Trotz einiger Investitionen vor allem ausländischer Unternehmen in Fabrikserweiterungen und -neubauten, sinkt das Investitionsvolumen insgesamt deutlich weiter. Gleichzeitig heizen die Erzeugerpreise die Inflation an.

Im Vergleich zum Vorjahr investierten in Ungarn tätige Unternehmen im zweiten Quartal 2012 im Schnitt 6% weniger, nochmals 2,2% weniger als in Q1. Das erste Halbjahr sieht damit ein Minus von 7,1%. In absoluten Zahlen bedeutet dies Investitionen von 920,3 Mrd Forint (heute ca. 3,24 Mrd. EUR) im zweiten Quartal, in den ersten sechs Monaten 2012 waren es 1.630 Mrd. HUF (5,73 Mrd.).

Was besonders betrüblich stimmt, ist, dass der Rückgang diesmal mit 5% auch den verarbeitenden Sektor betraf, der sich bisher noch relativ gut hielt, im Bausektor ging es - weniger überraschend - um 4,7% nach unten, im Maschinenbau -2,6%. Die öffentliche Hand schraubte mit -6,7% ihre Investitionstätigkeit stärker zurück als die Privatwirtschaft, was man im Hinterkopf behalten sollte, wenn die Regierungsoffiziellen demänchst wieder von ihrer wunderbaren Wirtschaftsförderung schwärmen.

Der Energiesektor "verlangsamte" seine Investitionen ins Netzwerk weiter und hat dafür auch allen Grund. Durch die zusätzliche Absage eines Kraftwerksprojektes ging die Investitionstätigkeit im Energiebereich fast um die Hälfte zum Vorjahr zurück, im Gastronomie- und Hoteleriebereich betrug der Rückgang ein Drittel.

Einen Sprung um 70,5% machte dagegen der Bereich Kommunikation, fast allein geschuldet dem Aufbau eines vierten Mobilfunk-Netzes durch ein staatliches Konsortium, deren Frequenzerlangung jedoch noch gerichtsanhängig ist. Hier wurde gerade eine Kapitalerhöhung von 15 Mrd. Forint durch die Teilhaber Ungarische Post, MVM Elektrizitätswerke und Entwicklungsbank, MFB, vorgenommen, allerdings in Sachleistungen, was die Zahlen doch relativiert. Der Machtkampf im Lebensmittelhandel führte zu einem Plus von 6,4% in diesem Sektor.

 

Der Anstieg der industriellen Erzeugerpreise verlangsamte sich im Juli auf 6,2% zum Vorjahr, gegenüber 6,9% im Juni. Im Monatsvergleich gab es einen Rückgang um 0,4% im Juli, nach -1,6% im Juni. Davor stiegen die Preise drei Monate in Folge leicht an, der jetzige Rückgang wird überweigend mit dem relativ starken Forint der letzten zwei Monate in Zusammenhang gebracht. Die Exportpreise stiegen noch im Juni 7% zum Vorjahr, im Juli nun 6,2%. Herausragende Kennzahlen meldet die Pharmabranche mit +11,3%, 6,4% im Computerbereich, bei Elektronik und optischen Produkten.

Die Bereiche Strom, Gas, Fernheizung melden 9,9% Plus. Von Januar bis Juli stiegen die Erzeugerpreise der Industrie bisher um 6,9%, im Binnenbereich waren es 7,2%, die in Forint bilanzierende Exportwirtschaft meldet 6,8%. Die Steiegerungen liegen somit um rund 1 Prozentpunkt über der bisherigen, offiziellen allgemeinen Teuerungsrate, die mit knapp 6% angegeben wird.

red.

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