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(c) Pester Lloyd / 38 - 2012   NACHRICHTEN 19.09.2012

 

Schon 4% Reallohnverlust 2012 in Ungarn

The same prodecure as every month: Das Statistische Zentralamt KSH meldet Bruttolohnzuwächse, die Ungarn binnen einiger Jahre zum Arbeiter- und Bauernparadies machen müssten. Doch es hat einen Grund, warum diese Zahlen in der Regierungspropaganda besonders betont werden: Vergleicht man die Nettolohnentwicklung mit der offiziellen Inflationsrate, stellt sich jeden Monat aufs Neue ein Reallohnverlust für den "Durchschnittsungarn" ein. Da es den Durchschnitt aber im realen Leben nicht gibt, sondern die Masse, die jeden Forint dreimal umdrehen muss und eine kleine Gruppe von Besserverdienern, sollte man die wirkliche Teuerung für die Mehrheit der Ungarn mit einrechnen. Was dabei rauskommt: Düsternis.

Das durchschnittliche Bruttogehalt der rund 3,6 Mio. in Ungarn sozialversicherungspflichtig arbeitenden Menschen stieg im Juli im Vergleich zum Vorjahresjuli um 7,1%, nach einem Plus von nur 4,1% im Juni. In der Privatwirtschaft betrug das Plus sogar 9,2%, was die Regierung umgehend als Verdienst ihrer wirtschaftsfreundlichen Politik verkaufte. Der öffentliche Dienst stagnierte bei rund 1% Zuwachs nahezu.

Bei den Nettoeinkommen meldet das KSH ein Plus von 4,4% im Juli, gegenüber 1,6% im Juni, im Gesamtjahr 2012 beträg das "Plus" bisher 2%. Das KSH stellt dem eine Teuerung von 5,8% im Juli gegenüber, allerdings zieht diese schon im August auf über 6% an, was also in diesem Jahr einen nominalen, durchschnittlichen Reallohnverlust von 4% ausmacht, den die Regierung beharrlich verschweigt.

 

Das durchschnittliche Nettoeinkommen, ein ziemlich aussageloser Mittlewert, betrug somit im Juli 145.187 Forint oder umgerechnet ca. 510 EUR. Viel interessanter ist jedoch, wie die Lohnsummen über die Bevölkerung verteilt sind: 10% liegen über 300.000 Forint, 15% zwischen 150.000 und 300.000 Forint im Monat, d.h. 75% liegen unter diesem "Durchschnitt", zumindest offiziell. Ca. 45% aller Lohnempfänger bekommen den Mindestlohn, wessen Unternehmen die komplizierten Bedingungen für eine staatliche Kompensationszahlung nicht erfüllt, hat damit weniger in der Geldbörse als unter dem alten Steuersystem.

Weitere Julidaten: 2% weniger Jobs in der Wirtschaft

red.

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