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(c) Pester Lloyd / 41 - 2012   NACHRICHTEN 10.10.2012

 

Blutiger Deal trägt Früchte: Minister aus Aserbaidshan in Ungarn

Der so zwielichtige wie durchsichtige Deal um die Auslieferung des aserbaidschanischen Axtmörders Safarov an sein Heimatland scheint offensichtlich schnell Früchte für Ungarn zu tragen. Die wirtschaftliche Kooperation mit der Kaukasusregion zu vertiefen, sei ein Schlüsselziel der ungarischen Politik im Rahmen der "Ostöffnung", wie Premierminister Viktor Orbán gegenüber Shahin Mustafayev, Aserbaidschans Wirtschaftsentwicklungsminster, der am Montag in Budapest weilte, mitteilte.

Mustafayev bestätigte die erhöhte wirtschaftliche Zusammenarbeit mit Ungarn, welche primär in den Bereichen der Infrastrukturentwicklung, Energiepolitik und Wassermanagement stattfinden werde, wie Orbáns Pressesprecher, bekannt gab. Man einigte sich darauf, die institutionellen Rahmenbedingungen durch ein ungarisch-aserbaidschanisches Wirtschaftsgremium zu sichern, um eine „intensive Zusammenarbeit“ zu gewährleisten, heißt es in einer Stellungnahme. Péter Szijjártó, Staatssekretär für den Bereich Außenbeziehungen im Kabinett des Premiers, der dem Gremium beisitzt, war auch bei diesem Treffen zugegen.

 

Szijjártó gab zuvor bereits bekannt, dass ein ungarisches Handelshaus in Baku speziell für die ungarischen Unternehmen in Baku eingerichtet wird. Der Staatssekretär sehe darin außerordentlich gute Möglichkeiten für ungarische Unternehmen, besonders für zukünftige Projekte in den Bereichen aserbaidschanischer Infrastruktur, Abwasserklärung und Landarbeit. Die Themenkreise Staatsanleihen und Öl- bzw. Gaslieferungen wurden fürdie Öffentlichkeit natürlich ausgespart.

Ungarn ändert für die neuen Partner sogar seine Pipeline-Politik. Vor einigen Monaten erklärte man das Nabucco-Projekt noch für mehr oder weniger gescheitert und zog sich aus der weiteren Finanzierung zurück, um sich ganz auf das russische South Stream-Projekt zu konzentrieren, gestern in Wien erklärte Pál Kovács, Energiestaatssekretär Nabucco zu einem wichtigen Schritt zur "Energieunabhängigkeit" Europas. Er meinte bestimmt Liefersicherheit, denn von Energie unabhängig kann man nie sein, aber ok. Hintergrund: Nabucco soll auch Gas aus dem gigantischen Shah Deniz II Feld in Aserbaidshan transportieren, das bisher über die Trans-Adria-Pipeline an Ungarn vorbei über Griechenland und Albanien nach Italien strömt. Das Nabucco-Konsortium will das Shah Deniz Consortium nun als Teilhaber ins Boot holen, womit man übrigens erst den ersten nennenswerteren Lieferanten unter Vertrag hätte.

m.b.

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