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(c) Pester Lloyd / 45 - 2012   NACHRICHTEN 05.11.2012

 

Frauen haben in ungarischer Politik nichts zu melden

Schwarzes Männermeer: die Fraktion der Regierungsparteien Fidesz-KDNP

Eine Studie der Corvinus Universität Budapest hat einmal mehr zu Tage gefördert, dass die ungarische Politik eine Macho-Veranstaltung ist. Das Land belege bei der aktiven Teilhabe von Frauen in der Politik den vorletzten Platz in der gesamten EU und liege im regionalen CEE-Vergleich weit hinten. Wie aus dem Papier hervorgeht, sind nur 9,1% der ungarischen Parlamentsabgeordneten weiblich, in Tschechien 22%, in Lettland 21%, in Polen 24%, in Slowenien 32%. In Ungarn gibt es derzeit nur eine Ministerin und drei Staatssekreträinnen (von 24). Dabei ist die Zahl der fürs Parlament kandidierenden Frauen seit 1990 kontinuiuerlich von 9 auf 19% gestiegen, meist müssten sie sich aber mit aussichtslosen Listenplätzen abfinden. Einziger Lichtblick ist die Kommunalpolitik, die Zahl von Frauen auf Bürgermeistersesseln stieg binnen zwanzig Jahren von 312 auf 538, liegt damit aber immer noch auch unter 10%.

 

Aber auch bei den Politikinhalten ist das Land weiter fest im Griff der “Hungaromachos”: bei einer Debatte über häusliche Gewalt und deren gesetzliche Behandlung, empfahl unlängst ein Abgeordneter der Regierungspartei den Frauen, sie sollten mehr Kinder kriegen, was den Respekt für sie steigert, womit sich häusliche Gewalt dann von allein erledigt. Die Partei entschuldigte sich danach, der Fraktionschef stimmte der Aufnahme eines gesonderten Paragrafen gegen häusliche Gewalt ins Strafgesetz mit den Worten zu: “Wir haben uns dem Willen der Damen gebeugt...”.

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red.

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