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(c) Pester Lloyd / 48 - 2012 NACHRICHTEN 01.12.2012
Klamme BKV fährt bald Mercedes: Daimler erhält Großauftrag aus Ungarn
Um den tausende Fahrzeuge umfassenden Sanierungsbedarf bei Bussen der Budapester Verkehrsbetriebe BKV ist seit Monaten ein intensives Gerangel zwischen heimischen, privaten Busherstellern und dem Staat im Gange, der über eine Kooperation der staatseigenen Rába-Werke und Volvo mit der Wiederbelebung der Marke Ikarus einen eigenen "Nationalbus" angekündigt hatte. Umso überraschender kommt da die Meldung, dass die Nutzfahrzeugsparte von Daimler nun einen Großauftrag an Land ziehen konnte und mit der Lieferung von 159 Bussen des Typs Mercedes-Benz Citaro über eine Ausschreibung beauftragt wurde. Die Lieferungen sollen ab April 2013 starten, im Mai sollen die Busse dann in der ungarischen Hauptstadt zum Einsatz kommen. Angaben zur Höhe des Auftragswerts machte Daimler nicht.
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Auf unsere Nachfrage in der Daimler-Zentrale ergänzt das Unternehmen, dass man den Auftrag nicht direkt erhalten habe, sondern über den "privaten Omnibus-Betreiber VT Transman", der sich an der "Linienausschreibung der Budapester Verkehrsbetriebe (BKV/BKK) im Sommer 2012 beteiligt" hat. Ob diese Firma die Busse auch im Auftrag der BKV auf deren Linien betreiben soll, ist nicht bekannt, aber ein heikles Thema, denn wegen solcher "Outsourcings" stehen bereits Streikdrohungen der BKV-Mitarbeiter im Raum. Der Zuschlag dafür ist demnach schon Ende Oktober 2012 ergangen, womit auch die Einspruchsfrist ausgelaufen sein dürfte. Über den Wert des Auftrages für die "Premium-Omnibusse" (Daimler) "kommunizieren wir traditionell" nichts, wie bei allen Großaufträgen.
Die sich stellende Frage, ob der Auftrag der so klammen BKV bzw. BKK (städtische Verkehrsholding), die bei ihren Mitarbeitern sogar reguläre Lohnansprüche zurückhalten muss, womöglich mit Zugeständnissen (z.B. bei Lieferantenverträgen etc.) seitens Daimler Kecskemét, z.B. im Rahmen der kürzlich mit der Regierung verabschiedeten "Strategischen Zusammenarbeit", zusammenhängen könnte, beantwortete uns Daimler erwartungsgemäß abschlägig: "Der Auftrag (...) steht in keinem Zusammenhang mit der Mercedes-Benz Pkw Produktion in Kecskemet. Das Pkw-und das Omnibusgeschäft wird von zwei unterschiedlichen "Entities"/Geschäftseinheiten im Daimler Konzern unabhängig voneinander betrieben."
Die Busse werden in Mannheim produziert und sukzessive über die EvoBus Hungaria ausgeliefert. Kleinere Umfänge an Umrüst- und/oder Adaptionsmaßnahmen werden vor Ort ausgeführt und dabei ungarische Lieferanten eingesetzt, so das Statement aus Stuttgart.
red.
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