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(c) Pester Lloyd / 51/52 - 2012   BILDUNG 18.12.2012

 

Über uns nicht ohne uns!

Studenten in Ungarn rufen zum Generalstreik auf + FOTOS

Am Montag gingen die Proteste von Studenten und Schülern in Ungarn gegen die Hochschulpolitik der Orbán-Regierung weiter. Nachdem sich ein von Premier Orbán und seinem Minister angekündigter Richtungswechsel als ziemlicher Bluff herausgestellt hatte, war die Wut der Betroffenen nochmals gestiegen. Demos an drei Orten in Budapest.

Die fortlaufenden Entwicklungen finden Sie hier
Einen Grundsatzbeitrag zur Hochschulreform und zu den Protesten in Ungarn hier

LMP-Abgeordente entrollten am Morgen im Parlament ein Transparent mit den Forderungen der Gymnasiasten und Studenten. Diese protestierten am Montag zu Tausenden zunächst vor dem Staatssekretariat für Bildung, deren Chefin, Rózsa Hoffmann zum Symbol der ständischen, bildungs- und jugendfeindlichen Hochschulpolitik geworden ist. Danach zog ein Tross von mehreren tausend Protestierern zum Sitz des öffentlichen Rundfunks, um sich Gehör zu verschaffen, erstmals wurde der Demozug von einem Polizeikordon begleitet, auch vor dem MTVA-Gebäude wurden stärkere Polizeikräfte massiert.

Den Höhepunkt des Protestabends bildete eine Versammlung des "Menschlichen Forums", in Anspielung auf das für Bildung zuständige Ministerium für "Humanressourcen", ein Zusammenschluss mehrerer Studentenvertretungen, der Rektorenkonferenz und Gewerkschaften der Lehrkräfte. In der Hochschule der Schönen Künste wurde zum "Generalstreik" an Unis, Hochschulen und Gymnasien aufgerufen aus Protest gegen "die Zerstörung der höheren Bildung und die unfäire Regierungspolitik."

Sie lehnten die von Orbán vorgetragenen Änderungsvorschläge ab, dabei handele es sich doch nur wieder um ein in 1-2 Tagen zusammengezimmerten Plan, der am Grundunverständnis dieser Regierung nichts ändert, so heißt es in einer gemeinsamen Videomessage. Man habe die zynischen Spielereien und Statements der Verantwortlichen satt und werde daher mit Streik reagieren, die Regierung hat noch bis Mittwoch Zeit, ein ernsthaftes Angebot vorzulegen. Es sei denkbar, dass sich auch andere Bereiche den Streiks anschließen, hieß es.

"Über uns kann man nicht ohne uns entscheiden!" wurde zur Hauptlosung des Abends. Die Studierenden der Kunstakademie wären von den Streichungsambitionen der Regierung besonders betroffen, da ihre Studienrichtungen nicht als "von Bedeutung für die Nationalwirtschaft" eingestuft werden. Ob man nun den Weg über die Reduzierung der finanzierten Studienplätze oder den über eine beliebig verstellbare Qulaitätsschraube wähle, ändere nichts an der bildungsfeindlichen Ausrichtung der Reform.

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red. / Fotos MTI

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